Review

Shinya Tsukamoto heißt er wieder...der Regisseur welcher mich mit seinen Filmen zu fressen versuchen scheint.

Gekonnt setzt gleich zu Beginn des dreckigen Streifens ein brutal hämmernder Score ein zu dem uns die agressiv posende Boxerfratze eines Mannes Wort wörtlich die Fresse poliert. Der Boxer prügelt wild umher während der Score ihn fast schon dazu ermutigt...Cut "ein Körper zerplatzt" ....nächste Szene....

Nun stehen wir mitten im Leben eines schmächtigen kleinen Büroarbeiters (dargestellt vom Meister persöhnlich) der gerade dabei ist, Pakete bei verschiedenen Kunden abzuliefern. Vollkommen gestresst irrt der Mann von Auftrag zu Auftrag. Sobald er unterwegs ist z.B ein Brücke überquert passt Shinya Tsukamoto die Verfremdung der zu senhenden Szenen perfekt an die derzeitige Verfassung des Hauptdarstellers an. Sofort fallen die ungewöhnlichen und wunderschönen Kameraeinstellungen/fahrten sowie eine Shinya gewöhnte rasante Schnittfolge auf. Der Mann kommt gerät im laufe des Filmes durch einen seiner Aufträge an ein Boxerstudio in welchem er etwas abliefern soll. Dort bekommt er Menschen die das absolute Gegenteil von ihm sind zu Gesicht. Harte total entstellte sowie verbeulte Menschen sieht er schon im Treppenhaus und traut seinen Augen nicht. Zu Hause angekommen gesteht ihm seine Freundin das sie einen alten Freund wiedergetroffen habe und ihn unbedingt zu sich einladen müsse. Diese mehr oder weniger neue Bekannschaft ist einer der Boxer welcher in dem selben Dojo wie zuvor besucht trainiert. Er ist stark und hat Muskeln, scheut sich auch nicht vor einer Schlägerei. Somit wird der Mann mit seinem Gegenteil konfrontiert. Durch den ganzen Streit der nun zwischen den dreien entflammt bekommen wir besonders zwei Veränderungen in extremster Form zu sehen. Die Frau beginnt sich Ojekte in die eigene Haut einzupflanzen und ist nach einer Weile vollkommen entstellt und gefällt sich nur noch selbst. Der schmächtige Winzling wird durch eisernes Training zur absoluten Violence-Kampfmaschine und fordert den Fremdling zu einem letzten Kampf.

Was hier an Story und Thematik geboten wird ist schon Krass genug, doch daraus ein denkmalwürdiges kunstvolles Meisterwerk zu erschaffen, welches durch seine Visuelle Kraft alles zu zerschmettern vermag ist nicht jedermans Sache (das können längst nicht alle). Doch Shinya Tsukamoto führt seine Arbeit in höchstem Detailreichtum und den neusten Ideen aus welche nicht aus Computern and shit like that bestehen. Die pure Freude am Film treibt ihn in diesem auf den Körper abgerichteten Meisterwerk an, was der Zuschauer in vollendeter Pracht genießen darf. Jedoch ist diese Oase wie immer mit einer "Nicht für Personen unter 18 Jahren geeigent" Markierung versehen und das zu Recht. Entstellte Boxer, deren Gesichter aussehen als hätte Leatherface persöhnlich mit seinem Vorschlaghammer Hand angelegt. Die Szenen in der sich die Frau entstellt sind ebenfalls schwer krank und wirken dank Tsukamotos Künsten im Umgang mit Bild und Ton wie dreifach mit Benzin übergossen und angezündet! Und es gibt noch eine ultra geisteskranke Szene unter einer Fahrbahnbrücke auf die ich, dank Shinyas zu tiefst sicken Einfällen nicht weiter eingehen werde...seht selbst!

Fazit: Tokyo Fist ist die perfekte Mischung: Diese Mixtur besteht aus einer heftigen Story welche es allemal Wert ist erzählt zu werden, einem künstlerischem Overkill, einen in den Bann ziehendes Farbspektrum und der Tatsache das wirklich jede Kameraeinstellung/Fahrt sowie die gesammte Optik immer perfekt zur derzeitigen Verfassung der Darsteller abgemischt ist. Ein Hoch auf Shinya Tsukamoto....

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