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7

Tokyo Fist ist erbarmungslos unangenehm und tut beim Zusehen weh! Für Mainstreamer absolut ungenießbar offenbart sich dem geneigten Fan ein sickes Drama, das ein Fundament aus Gewalt und Schmerz hat. Symbolträchtig und mit starker Gesellschaftskritik vermischt sich hier ein Beziehungskonstrukt mit einer brutalen Traumwelt. Bei dem optischen Mind-Storming garniert mit obzessiver und exzessiver Gewalt bleibt der Zuschauer verstört zurück. Bleibt nachhaltig in Erinnerung ... wenn auch in unangenehmer (und hierbei meine ich nicht die Schauspieler bzw. die innovative Storyline). Nur für Zuschauer, die wissen, worauf sie sich einlassen.

10

Stilistisch angelehnt an den 2. Teil von Tsukamotos Tetsuo:Body Hammer hebt sich dieser Film durch sein anderes Storysetting - nämlich in der "Realität" - ab. Eine 3-Ecksbeziehung deren vollkommenes Ausmaß, deren Verflechtungen erst später bewusst werden - die ganze Zeit umringt von der Großstadt ("Tokyo") und dem Motiv des Boxers ("Fist"). Diese beiden Elemente ("Tokyo""Fist") - und die Handlung - verflechten sich in typischen Tsukamoto Style in ein nicht zu beschreibendes, stark surrealistisch und symbolistisch angehauchtes Filmmeisterwerk Schnell und hart geschnitten sind vor allem die Boxkämpfe bei denen das typische Motiv der körperlichen Veränderung unter anderem wieder behandelt wird.

8

Shinya Tsukamoto hat mit "Tokyo Fist" eine ungleich energetischere Antwort auf Scorseses "Wie ein wilder Stier" abgeliefert, die durchaus Parallelen zu seinem brillanten "Tetsuo - The Iron Man" aufweist. Hier wird der Hauptdarsteller nicht zur metallenen Maschine, sondern zum wütenden Boxkämpfer, der seine Aggressionen in hyperschnellen Schlagfolgen Entlädt. Tsukamotos Inszenierungsstil ist gewohnt stilvoll und hektisch zugleich, er holt aus den blutigen Kampfszenen das Maximum an Power heraus und macht "Tokyo Fist" so zum sprichwörtlichen Schlag in die Magengrube. Fazit: Ein genialer Höllentrip!

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