Review


Inhalt:

China in einer früheren Epoche. Mousy (Yuen Biao) ist ein etwas hitzköpfiger "Bruder Leichtfuß", immer für das eine oder andere Mätzchen gut..., und arbeitet für eine Theatertruppe.
In dieser ist auch sein Kumpel Liang Foon (Leung Kar Yan) tätig. Dieser möchte, das Mousy richtiges KungFu erlernt..., Mousy hat zwar diesbezüglich technische Ansätze drauf -mit denen er seiner Schwester (Lily Li) beim Wäschetrocknen (!) hilft-, doch das reicht für´s richtige Kämpfen natürlich nicht aus.

Liang´s Meister in der "Pochilam"-Kampfschule ist niemand geringeres als der legendär Arzt und Kampfkünstler Wong Fei Hung (Kwan Tak Hing). Und letztendlich nimmt dieser Mousy in die Schule auf, aber noch nicht als Schüler.
Dabei wäre es nicht verkehrt, KungFu zu beherrschen..., denn es gibt mächtig Trouble.

Zum einen neidet ein Konkurrent der Schule..., Tam King (Philip Ko) diesen ihren Erfolg, auch hinsichtlich des jährlichen Drachen-Tanzes.
Tam King hat zudem den psychopathischen White Tiger (Yuen Shun-Yi) in die Theatertruppe geschleust. Dieser gemeingefährlich-unberechenbare Bandit hatte zuvor in einem Hinterhalt durch Kopfgeldjäger aus 6 Provinzen seine Frau verloren, die in diesem Kampf starb. Als "maskierter Killer" sucht sich White Tiger nunmehr willkürlich seine Opfer in der Stadt.

Diesen "maskierten Killer" will Polizei-Chef Marshal Pao (Fan Mei Sheng) dingfest machen..., der ist allerdings ziemlich ungeschickt, und der lokale Polizist Snake Tongue (Yue Tau-Wan) behindert die Ermittlungen eher.
Außerdem macht Mousy sich beim Marshal unbeliebt, da er diesem einen Streich spielt, und der Marshal ihn mit Wong Fei Hung verwechselt.

Mit Hilfe des maskierten Killers will Tam King die Schule Wong´s vernichten..., es kommt zu mörderischen Kämpfen........


Fazit:

Im Jahre 1981 drehte Yuen Wo-Ping diese temporeiche und mitunter durchaus witzige und mit teils skurrilen Einfällen versehene Eastern-Komödie für das Golden Harvest-Studio des Erfolgsproduzenten Raymond Chow.

Dieser KungFu-Streifen ist komödial angelegt..., der Held ist ein Bruder Leichfuß, stets zu Mätzchen aufgelegt. Der Polizei-Chef ist trottelig, dessen Assi durchgeknallt, der Gegner der Kampfschule ist stilisiert dargestellt. Es sprühen die Gags, manche sind affig, manche mehr als grenzwertig (vor allem die Szene als ein Huhn geköpft wird)..., doch insgesamt gefiel mir der Witz des Films, das Tempo stimmt und ich musste oftmals Schmunzeln und Gniggern.., ob dieser mitunter irrwitzigen Klamotte.

In einer guten Eastern-Komödie gibt es immer einen Gegenpol, damit sich daraus die KungFu-Kämpfe speisen können, auf die die Fans des Eastern-Genres nun mal nicht verzichten können.
Und da haben wir nun den krassen Gegensatz zum Humor dieses Streifens:
Yuen Shun-Yi agiert als psychopathischer Villain, als jemand der durch den Tod seiner Frau derart gemeingefährlich und unberechenbar wird, dass einem wirklich Angst und Bange wird. Das Gesicht angemalt, der Blick glasig, skurril böse und immer wieder Zuckungen in der Mimik. So agiert hier Yuen Shun-Yi und das derart überzeugend, dass hier der Streifen doch immer wieder seinen komödialen Charakter verlässt.
Dann haben wir hier den Gast-Star dieses Streifens, Villain-Ikone Philip Ko. Der versteht nun mal gar keinen Spaß..., stilisiert in seinem Rollenbild, will er die Schule Kwan Tak Hings mal eben vernichten..., nur aus Neid und weil Kwan´s Leute beim Löwen-/Drachentanz (übrigens eine schöne Szene, sehen China-Fans ja immer gerne) besser waren.

Des Weiteren braucht eine KungFu-Komödie auch jemanden, der die Dinge etwas beschwichtigender und nüchterner zusammenhält. Da ist auf der einen Seite Leung Kar Yan, der seinen Kumpel Mousy auch mal nüchtern zur Räson bringt. Auf der anderen Seite haben wir hier niemand geringeren als den legendären Kwan Tak Hing als Sifu. Er glättet die Wogen ein ums andere mal, und verfügt natürlich über das klassischste und eleganteste KungFu in diesem Film.
Kwan Tak Hing, natürlich trägt seine Darstellung den Streifen mit, und das wohltuend sachlich. Dieser Film gilt als der letzte Streifen des legendären Kwan Tak Hing in der Rolle seines Lebens: Wong Fei Hung. Kwan starb 1996 im Alter von 91 Jahren, und hier in diesem Film ist er immerhin schon 76! Alle Achtung!

Für den Witz sorgt hier neben dem Hauptdarsteller Yuen Biao natürlich auch Fan Mei Sheng als etwas trotteliger Polizei-Marschall. Die Ermittlungen gestalten sich innerhalb einer Theatertruppe als schwierig und dann kommt eben noch Yuen Biao dazwischen.
Fan Mei Sheng hat es zudem nicht leicht, da seine Assistenz durchgeknallt ist. Yue Tau-Wan, der Schiel-Hannes vom Dienst der Shaw Brothers, sorgt mal wieder für Lacher..., mancher wird ihn nervig finden. Hier ist Yue derart saudämlich, dass es schon wieder lustig ist.

Im Zentrum steht hingegen Yuen Biao. Der schlacksige Darsteller, ja oft im Schatten seiner einstigen Schauspiel-Mitschüler Sammo Hung und Jackie Chan stehend, darf hier mal den Solo-Geiger geben. Er macht es so, wie es Kumpel Jackie gemacht hätte, sich mit Mätzchen aus peinlichen Situationen schleichen wollend und in der Action agil. In einer Komödie mit so viel Tempo und Ideen ist seine Rolle aber gar nicht mal so wichtig..., und so reicht eine solide Vorstellung ala Jackie Chan.

Dies alles findet in den wie immer zweckmäßigen Kulissen von Golden Harvest in Hongkong statt. Immerhin entwickelten sich auch hier die Dinge..., weg von den Backsteinfassaden und Hinterhof-Kulissen aus den Zeiten Bruce Lee´s hin zu helleren und freundlicheren Sets..., so in den Hinterzimmern eines Theaters, einer Kampfschule und eines Wirtshauses.

Wichtigstes bei einem Eastern, auch einem komödiantischen, die KungFu-Action. Es wird gar nicht mal viel gekämpft, doch wenn, dann heftig, hart und gar blutig.
Vor allem der maskierte Killer sorgt für reichlich Brutalität, diese Fights sind actionmäßig die Höhepunkte, Kwan Tak Hing sorgt für klassisches KungFu..., und das Finale um Biao und Shun-Yi, da geht es natürlich zur Sache. Ein Manko ist, dass es hier allerdings etwas ratzfatz geht.
Auf klassische Ausbildungs-Szenen wird verzichtet. Dies ist überraschend, da man meint, es müsse doch auch um die Ausbildung Yuen Biaos durch Kwan Tak Hing gehen. Darauf verzichtet die Regie indessen..., Yuen geht eher autodidaktisch vor.
Und so wird denn eher gezeigt, wie Yuen Biao für Schwester (im Film) Lily Li die Wäsche durch KungFu-Bewegungen trocknet..., eine der gelungenen witzigen Sequenzen.

"Dreadnaught", schon eine besondere und durchaus gelungene KungFu-Komödie mit guten Gags, harten Fights und manch besonderem Einfall.
Dafür gibt es knappe aber gute 8/10 Punkte. 




Details
Ähnliche Filme