Einfach nur billig, lieb- und einfallslos! Wenn man keine Lust und kein Geld hat, einen Film zu drehen, warum macht man es dann überhaupt???
Dieser späte Vertreter des Italowesterns ist leider das Paradebeispiel, warum das Publikum in den 1970ern wohl irgendwann die Nase von diesem Subgenre voll hatte!
Die Handlung ist wieder mal die gleiche: Es geht um Rache! In der simplen Story kehrt ein Yankee (Craig Hill) kurz nach dem Bürgerkrieg zurück ("kurz nach" ist schonmal die erste Kostenersparnis gegenüber "während" oder "gegen Ende") und findet sein Haus als Brandruine vor (3, 4 Holzbalken und das Gitter von einem Bett). Seine Frau wurde zuvor vergewaltigt und anschließend mit seinem Sohn ermordert. In den Trümmern findert er aber noch den kleinen Spielzeugtrommler, dem im weiteren Verlauf des Films noch eine besondere Rolle zukommt...
Geballert wird in dem Film recht viel, aber so richtig freuen kann man sich auf die Schießereien trotzdem nicht, weil sie bis auf eine ziemlich oberflächlich und in keiner Weise spannend sind. Auch sucht man hier Einschusslöcher oder blutende Wunden vergebens (weitere Kostenersparnis). Auch Craig Hill kann den Film nicht wirklich retten, zumal er teils als Prediger verkleidet mit dementsprechenden Sprüchen einfach nur nervt. Einziges Highlight ist somit, neben einer halbwegs interessanten Schießerei im Dunkeln, Gordon Mitchell (einer meiner Lieblingsbösewichte). Leider verpasste auch hier der Kameramann ihn gut in Szene zu setzen. Ja, richtig gut gefilmte Szenen sucht man hier vergebens und die häufige Hin- und Herzoomerei ist genauso ein Unding, wie in zahlreichen US-Produktionen der Gegenwart die Verwendung von Blau-/Grün-/ oder Braunfiltern, finde ich. Interessant war aber dennoch der Versuch nach einer Schussszene das Opfer mal kurz in einem Standbild "einzufrieren", aber so richtig überzeugt hat mich dieser Effekt dann doch nicht und weitere Wiederholungen hatten dann auch keinen Reiz mehr. Deutlich spaßiger wären vereinzelte Schussszenen in Zeitlupe, wie sie bspw. in "Long Riders" (1980) oder "Erbarmungslos gehetzt" (1994) vorkommen. Dieser Film bietet nicht mal ansatzweise eine schöne Westernatmosphäre, wie man sie in jedem 2. klassischen US-Western findet. Tja und auch die Filmmusik - teils modisch angehaucht - kann nicht überzeugen!
Ich gebe zu nur die gekürzte Version von der "Django 3er Collection" mit ca. 75 Min. gesehen zu haben. Da ich aber während des ganzen Films ständig in Versuchung geriet vorzuspulen, war ich dann über das vorzeitge Ende eigentlich dankbar. Die 2, 3 Softpornoszenen waren übrigens genauso schäbig und überflüssig wie der ganze Film! 2 Punkte für die o.g. "Highlights" - mehr sind absolut nicht drin!