Review

Nachdem Angel Beriatura (Alex Angulo) herausfindet, dass das Ende der Welt mit der Geburt des Antichristen am folgenden Weihnachten kommt, vollzieht er einen drastischen Lebenswandel: Eigentlich Padre und Professor der Theologie, versucht er nun krampfhaft in Kontakt mit dem Teufel zu treten, um die Apokalypse zu verhindern. So trifft er dann auch auf den Metalfreak José Maria (Santiago Segura) und später auf den Fernseherweisssager Enio Lombardi (Armando De Razza).

Allgegenwärtig ist im Film der schwarze Humor, der hauptsächlich von Beriatura ausgeht. Seine Art, unbedingt Böses zu tun, ist urkomisch. Dabei ist er ja anfangs der Wolf im Schafspelz, da niemand einem Priester eine Schandtat zutraut. Der Aufenthalt in der Pension von Josés Mutter ist bezeichnend für den Film, da Beriatura später das Blut der hübschen Mina (Nathalie Sesena) braucht, diese sich seiner guten Absichten aber stets sicher war.

Daneben gefallen auch die guten Dialoge, die in der deutschen Synchro trotzdem bisweilen etwas holprig rüberkommen. Sie sind aber durchaus dynamisch und intelligent. Auch profiteren sie teilweise von diversen Spannungen zwischen den Charakteren, weil Lombardi den Priester anfangs nicht wirklich für voll nehmen will. José Maria ist dabei das Salz in der Suppe und sorgt als Bezugsperson für Beriatura für den nötigen Ausgleich und ein harmonisches Gefüge zwischen den Figuren.

Die drei Hauptdarsteller kommen echt gut rüber, ob nun Angulo mit seiner unsicheren Art oder Segura mit seinem abschreckenden, rauhen und plumpen Äußeren. Das wahre Highlight des Films ist aber die tolle Inszenierung. Alex de la Iglesia orientiert sich durchaus bei anderen Filmen, erzeugt aber einen grandiosen Stil. Besonders angetan haben es mir die ausgefallen Perspektiven, aber auch Kamerafahrten gibt es reichlich und zwar von tadelloser Qualität. Die Einführung in das düstere Madrid ist dagegen noch recht statisch, aber auch hier kann man nicht an der Inszenierung meckern. Später dreht der Film in dieser Beziehnung aber voll auf. Dazu gesellt sich noch ein offensiver Score, der die düstere Atmosphäre schön betont.

Einzig am Aufbau würde ich etwas meckern. Die Spannungskurve geht zwar in Ordnung, doch wandelt sich das Erscheinungsbild des Films mit dem Auftreten von inneren Zweifeln des Protagonisten. Eigentlich ist der Film eine Komödie vor düsterem Setting, doch am Ende wird der Komödienaspekt über Bord geworfen. Das ernste Ende ist von der Dramaturgie aber gelungen und kann vielleicht auch nur ob seiner Ernsthaftigkeit überzeugen. Ein Bruch ist aber trotzdem vorhanden.

Dem Tadel zum Trotz erweist sich "El Dia de la Bestia" als ein herausragender Film und zwar nicht nur wegen seines schwarzen Humors, sondern vor allem wegen seiner tollen Inszenierung.

Details