Review

Nur Sonnencreme hinzufügen reicht nicht!


Wenn einem der erfolgreiche erste Teil einer Reihe gut gefällt, ist es kein Unding die obligatorische Fortsetzung nachzuschieben. Meist ist man auf einen deutlichen Druckabfall ja vorbereitet. Und dennoch ist „Revenge of the Nerds 2“, in dem es die wichtigsten Freaks aus dem Original in einen Strandurlaub verschlägt, eine echte Bauchlandung nahezu komplett ohne befriedigende oder immerhin befriedende Prädikate. Das ist das der Prototyp des üblichen 80er-Cash-Grab-Sequels, das niemand gebraucht hätte. Da werden mir denke ich selbst die eingefleischtesten Fans des vorangegangen College-„Classics“ zustimmen. 

Gibt es Attribute, die „Nerds in Paradise“ noch brauchbar oder immerhin nicht ganz so schmerzhaft machen? Das ist leider eine Frage, die man sich wirklich stellen muss, denn trotz seiner flotten 89 Minuten ist diese unnütze Beachparty die meiste Zeit wirklich an der Erträglichkeitsgrenze. Die wichtigsten Köpfe sind back, Ogre (immerhin Fanfavorit!) wechselt (wenig überraschend) die Seiten, es gibt ein paar nette Mädels, noch mehr hochgeschnittene Bikinis und das Strandszenario ist leicht erfrischend, immerhin nicht wieder ein Campus. Außerdem ist der obligatorische Rock-/Rap-Auftritt aus Überzeugung und Selbstbewusstsein ein Nerd zu sein in der Mitte des Films mit Sicherheit der Höhepunkt. Trotz Panzer zum Schluss. Doch im Gesamten betrachtet ist „Part II“ vergebene, blasse, uninspirierte Liebesmühe, einfach nochmal Dasselbe in weitestgehend drüber, unlustig und mit Sonnenbrand. Das reicht mir einfach nicht. Zudem mit weniger Elan, mehr Zwang, weniger (bis gar keine!) Nacktheit, mehr comichafte Überzogenheit, weniger Herz und Seele, mehr Dollarzeichen in den Augen. Egal wie sehr ihr darauf steht, Komplettist zu sein und Reihen durch zu gucken - das hier grenzt an einen Todesstoß für Lewis, Booger, Poindexter und Co. Mir fällt zumindest kein einziger Grund ein, warum man Teil 3 auch nur ansatzweise sehen wollen würde. Selten wurde eine Reihe für mich stumpfer in den Boden gerammt. 

Fazit: keine Brüste, kein Busch, kein Spaß, kein Vergleich zum ersten Teil. Dieser Ausflug der Nerds in die Sonne und an die Strände ist trotz sommerlichem Setting eher nervig als lustig, eher blöd als clever, eher billig als wertig, eher züchtig als zeigefreudig. Eine herbe Enttäuschung für Fans des kultigen Originals! 

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