Irgendwie gibt John Travolta hier bloß eine Variation seiner überdrehten, dauerfluchenden Figur aus "Taking of Pelham One Two Three", mit dem Unterschied dass er dort räumlich auf die Führerkabine einer U-Bahn limitiert war, während er hier seine fette Wampe durch die Gegend tragen und sich prügeln kann und dabei aussieht als würde er seine Gage schon mal gedanklich in Quarter Pounder With Cheese bzw. Royale With Cheese umrechnen.
Anfangs denkt man sich noch, "From Paris With Love" sei gewollt sinnfreies, ironisches Bewegungskino für Männer. Mit mal mehr mal weniger gelungenen Onelinern und coolen Sprüchen und ordentlich, wenn auch nicht überragend inszenierter Action. Ein Film also, der für mäßige Unterhaltung taugt. Doch irgendwann macht sich ein fader Beigeschmack breit, weil kulturelle und ethnische Klischees zusehends aggressiv und tendenziell rassistisch rüber kommen. Später kommt der Film dann auch noch auf Idee, mit (grottenschlechten) dramatischen Wendungen zu arbeiten, die offenbar tot ernst gemeint sind und an die Emotionen des Publikums appellieren sollen, tatsächlich aber unangemessen lapidar wirken angesichts dessen, was da kommuniziert wird.
Richtig schlimm wird es aber erst, als "From Paris With Love" im letzten Drittel den internationalen Terrorismus und das versuchte Selbstmordattentat einer Frau auf eine Weise verhandelt, die einfach nicht mehr akzeptabel ist. Spätestens dann sollte jedem klar sein: Das ist schon längst keine selbstironische Actionkomödie für Männer mehr; das ist ein brunzdummes Machwerk.