"The human body can only survive 30 days without food. And then..."
So lautet die sogenannte Tagline von -Hunger- und genau da fangen auch die Probleme mit diesem Film an. Soweit ich weiss kann der Mensch höchstens 7-10 tage ohne Nahrung überleben. Selbst bei 10 Tagen müsste man Chuck Norris sein um am Leben zu bleiben. Auch wenn sich Chuck Norris in der selben Situation befinden würde, wäre er zumindest am Ende seiner Kräfte und würde nur an den nächsten McDonalds denken und merkwürdiges (mit Essen verbundenes) Zeug halluzinieren. Unsere Protagonisten hingegen sind am 17ten Tag Noch putzmunter. Sie reden normal miteinander, tragen Gedichte vor und spenden sich hoffnungsvolle Lebensweisheiten. Um also den Film logisch geniessen zu können muss man die Tage, die immer eingeblendet werden durch 3 teilen... Tag 15 = Tag 5,
Tag 16= Tag 5 + 8 Std... Tag 18 = Tag 6... usw... Dann macht die ganze Sache gerade noch sinn... Aber lassen wir das mal aussen vor... Keiner fragt bei -Crank- nach der Logik!
Wie war das nochmal? Herr Chelios springt aus nem Flugzeug, landet auf nem Auto und hüpft durch die Gegend... bleibt aber trotzdem noch am Leben!?!?!? So wars... ja.... genau so... In der Realität absoulut unmöglich. Trotzdem findet ein Grossteil der Welt (inklusive mir selbst) Crank toll und stellt keine Fragen. Warum sollten wir das hier tun??
Na gut... Ignorieren wir mal die Logik. Kommen wir lieber zur schauspielerischen Leistung. Bei Hunger ist diese gerade mal ein bisschen besser als die schauspielerische Leistung bei dem Porno, der um 3 uhr morgens bei 9live läuft und krampfhaft versucht eine Handlung zu haben. Joe Egender und Julian Rojas sind allerdings eine Ausnahme. Wenn man sich aber regelmässig Ittenbach oder Troma Filme reinzieht ohne sich ständig über schauspielerische Mängel zu beschweren, dürfte man, selbst hier, gerade noch ein Auge zudrücken können.
Was den Handlungsverlauf betrifft plätschert -Hunger- ziemlich schleppend in seinen ersten 60 min durch die Gegend. Es zieht sich. Hunger ist kein Film wie Saw 1, Resevoir Dogs, Frozen oder Phone Booth wo die Handlung hauptsächlich in einem Raum stattfindet und der Zuschauer dies kaum bemerkt! Im Gegenteil! Der Zuschauer merkt das deutlich! Spätestens in der 45 min kommt Langweile auf und man sehnt sich nach mehr Entwicklung. Desweiteren wirken die Charaktere eindimensional und das obwohl der Regisseur mehr als genug Zeit hat seine Figuren vorzustellen. So entsteht das Problem, dass man keinen der Protagonisten richtig mag und für niemanden Sympathie entwickelt. Weiterhin würde man gerne etwas mehr über den Täter erfahren. Man erfährt zwar warum er das Verbrechen begeht aber nicht was für ein Mensch er ist oder wieso er sich gerade die Menschen, für sein Experiment, ausgesucht hat.
Was die visuelle Effekte betrifft wurde hier kaum versucht körperliche Veränderungen durch den Hungerprozess darzustellen! Der Film zeigt bei keiner einzigen Figur irgendwelche Abmagerungszeichen. Die Charaktere sehen nicht nur fast immer gleich aus sondern sind auch fast perfekt geschminkt.
Tatsächlich schafft es aber Hunger ab der 60 min ein bisschen Spannung aufzubauen und eine psychologische Tiefe zu erreichen. Ein paar sehr schöne Lichteffekte darf man hier auch nicht ausser acht lassen. Es ist zwar gut aber nicht gut genug um zu überzeugen. Bei jedem guten Aspekt des Films, folgen leider auch mindestestens 2 -aber.... Âh... Neee- Aspekte. Daher kommt Hunger, bei allen Überzeugungsversuchen, leider nur an unteren Durchschnitt ran. Liegt es am Drehbuch? Liegt es an den Schauspielern?! An den Effekten?! Vielleicht ein bisschen an allem?! Man kanns nicht genau sagen... Und ehrlich gesagt will man sich auch nicht länger damit befassen weil Hunger schlicht und einfach ein langweiliger Film ist!