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Ein verlassenes Hochhaus inmitten von Los Angeles. Lauren und ihr Verlobter erleben, was es heißt, wenn ein Wahnsinniger nicht emotional, sondern abschreckend rational handelt, eine gehörige Portion Verstand und tiefschwarzen Humor besitzt und auf blutige Folter steht. Es eröffnet sich eine grausige Welt, in der man selbst noch in den hellsten Räumen dunkelste Ecken findet.

Eigentlich sollte man ja gewarnt sein, ein neuer Film mit Michael Madsen (der ist sich inzwischen ja für nix mehr zu schade), ein Cover das "für die Fans von Hostel und Saw" blökt und mit großen, blutroten Buchstaben "Nur für Hartgesottene" wirbt, datt kann ja nix gscheits sein. Das dem so ist beweisen schon locker die ersten Minuten, in denen unsere drei heutigen Opferschweine ...äh, Protagonisten meinte ich, ihren Einstand geben. Schon fast lustig zu sehen, wie verkrampft sie versuchen natürlich zu wirken und wie viel Verbaldiarrhoe man ausstoßen kann, ohne das es aus dem Mund rausschwappt.
Es dauert auf diese Weise viel zu lang (von ohnehin nur 80 Min Laufzeit), bis unsere Knallchargen in eben jenen abbruchreifen Bürohaus landen und der nominelle Star seinen Auftritt hat. Der darf den Psycho geben der einen gehörigen Brass auf unser Maklerpärchen hat. Als Motiv gibt er auch seine Obsession für das große Gebäude an (auch mal was neues) dessen Besitzer er einst war.
Mit Saw und Hostel hat die Mär natürlich nur bestenfalls am Rande zu tun. Ok, es wird gefoltert und Madsen kommuniziert auch mal via TV wie der Jigsaw, aber ansonsten gilt das Motto, Riesenbaracke, kein Ausgang, 3 Leute und ein Killer. Natürlich darf man sich fragen warum man aus so einem Megakasten und sei es durch Fenstereinschlagen nicht heraus kommt, warum es auf dem Dach eines Bürohauses in LA kein Handyempfang gibt oder auch warum in der Bruchbude noch Strom und interne Telefonleitungen funktionieren, aber wir Horrorfreunde sind derlei Kummer ja gewohnt.
Die Location ist natürlich auch sehr geeignet zum Geld sparen. Gedreht wurde offensichtlich wirklich in einer Abrißbude, stört aber gar nicht weiter. Die Gorehounds bekommen auch ein wenig etwas zu sehen, auch wenn ich das Gefühl hatte an etwa drei Stellen wurde noch ein zusätzlicher Cut angebracht. Außerdem steht bei mir Trapped in the Dark auf dem Cover und nicht Nictophobia *kopfkratz*, wobei bei Titel unsinnig sind, denn hier ist alles gut ausgeleuchtet.
Nicht mal ein vernünftiger Showdown wird einem gegönnt. Das die Cop-Mama der Ollen eine kugelsichere Weste trägt sieht man auf den ersten Blick, nur der ach so clevere Killer nicht. Blöd. In zwei Minuten ist alles abgehandelt und wär die Disc nicht von der Grabbeltheke gewesen, wäre ich vermutlich echt sauer. Trapped in the Dark ist einfach nix gescheites, bei sich nicht mal die Torture Porn Jünger befriedigt in die Glückseligkeit selbstgeißeln können.
3/10

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