Es ist Zeit, endlich wieder einmal einige Zeilen über einen Cyberpunk-Film zu schreiben!
Leider ist das Filmgenre „Cyberpunk“ nicht gerade vielen Leuten bekannt. Lediglich TETSUO 1 und 2 dürften sogar einzelne Mainstreamer kennen. Fast so sehenswert wie TETSUO finde ich beispielsweise RUBBER’S LOVER. Aber auch DEATH POWDER ist ein sehr interessanter Genrevertreter!
Im Vergleich zu anderen Cyberpunk-Filmen spielt die Story von DEATH POWDER eine (noch) unwichtigere Rolle.
Drei Leute stehlen einen weiblichen Cyborg. Sie ahnen nicht, dass dieser Cyborg ein spezielles Pulver versprühen kann. Diese psychedelische Droge, besser bekannt als „Death Powder“ (Todespulver), verursacht krasse Nebenwirkungen...
DESU PAWUDA ist eine Mischung aus typischem Cyberpunk, Melt Movie, Amateur-Experimentalfilm und Musikvideo. Somit ist DEATH POWDER ein Film, der nur sehr wenigen Leuten gefallen wird.
Wer von einem Film eine logische Story oder technische Perfektion erwartet, sollte DESU PAWUDA so sehr meiden, wie ein unter Klaustrophobie leidender Mensch den ebenfalls aus Japan stammenden Film HAZE...
Wer jedoch einzig- bezw. andersartige Filme mag, könnte DEATH POWDER echt toll finden!
Schon vor dem Titelscreen bietet dieser interessante Film einige unglaubliche Aufnahmen und eine wirklich tolle Gesamtatmosphäre.
In DESU PAWUDA sieht man einige schleimige und blutige Szenen. Manche der Goreeffekte erinnern an einige der wenigen Melt-Movies wie zum Beispiel THE INCREDIBLE MELTING MAN. Auch wenn die Gore-Szenen niemals so gut sind...
Ja, das Budget war sehr klein. Einige der billigen CGI-Effekte machen dies besonders deutlich. Gerade bei einem solchen „Kunstfilm“ hat mich dies jedoch nicht gestört! Eher schwach und unpassend fand ich lediglich einige „Videoclip-Szenen“ (mit japanischem Gesang) und die seltenen Momente mit schrägen Dialogen.
Regisseur Shigeru Izumiya galt in den frühen 70er-Jahren übrigens als „der japanische Bob Dylan“. Und von seiner damaligen Protestmusik sind in diesem Film noch einige Einflüsse hörbar.
DEATH POWDER ist ein sehr bizarrer Undergroundfilm. Das pure Gegenteil von jedem Mainstream-Kinofilm – einfach geil!
8 Punkte