Alle, die noch nie in ihrem Leben „Tekken” gezockt haben, mal bitte die Hand heben! […Dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit nur wenige sein]
Oh ja, ich frage euch: Wer hat sich – egal ob früher oder vor kurzem erst – auf der Playsi nicht blutigste Fehden mit seinen Kumpels geliefert und dieses geniale Beat-Em-Up bis zur Vergasung gedaddelt? „Tekken“ – Hey Alter, das ist doch schon fast so etwas wie ein Stück Jugendkultur! …Naja, zumindest ein Stück Jugend aber! Das war die Kinderüberraschung für die Konsolen-Kids, nur eben ohne Schokolade. Wie entscheidet man, wer den Müll runter bringt oder Bier holen geht? – Ganz klar: Entscheiden wir es mit 'nem kleinen „Tekken“-Match – 2 von 3en, was sagste!?
Dass das Game der Hammer und absoluter Kult ist, steht also außer Frage. Jetzt zu einem anderen Thema: Verfilmungen von Videospielen – …Bäh! Pfui Teufel! Weiche von mir, Satan! …Tja, damit haben wir leider schon so manche Negativerfahrung gemacht. Wir erinnern uns an „Mortal Kombat“ mit Christopher Lambert oder „DOA – Dead or Alive“ mit den Busenfreundinnen. Eigentlich reicht es, sich die Filmographie unseres Starexports Uwe Boll durchzublättern, und man weiß, dass die Leinwandadaption eines Videospiels einfach niemals einen guten Film ergeben kann.
Macht TEKKEN die Sensation perfekt und stellt die absolute Ausnahme dar?
Die Antwort: Nein, natürlich nicht. Ich meine, mit einem Prügelspiel als Vorlage kommt am Ende bestimmt kein Scorsese bei raus. Wie sollte das auch funktionieren?
Die gute Nachricht aber: Für Fans des Videospiels bedeutet die Verfilmung eine ganze Menge Spaß! Dies liegt an mehrerlei Punkten:
1.) Die Charaktere: Die wichtigsten sind dabei, soviel ist gewiss. Jin ist der Held unserer Geschichte. Er rächt den Mord an seiner Mutter Jun und nimmt am „Iron Fist Tournement“ teil. Großmogul Heihachi ist der Veranstalter des Wettkampfes. Sein Sohn Kazuya lechzt nach der Macht. Jins Kontrahenten: Yoshimitsu, Eddie, Nina und Anna Williams und Titelträger Bryan Fury. Das sind bei weitem nicht alle Charaktere, die in der langen Geschichte von „Tekken“ auftauchen, [Ich erinnere mich da an den Panda und das Känguru, die ich beide sehr gern hier in Aktion erlebt hätte ;-)] …aber die Story ist somit nicht überladen.
2.) Die Story: Sie ist sehr nahe am Computerspiel gehalten, was Fans in Verzückung bringen dürfte. Andererseits ist sie allerdings auch der Knackpunkt des Films, was aber im Grunde bei der Adaption eines Beat-Em-Ups zu erwarten war. Storytechnisch gibt es einige Ausreißer, die vielleicht nicht unbedingt hätten sein müssen, wie z.B. dass Jin mit einer seiner Rivalinnen anbandelt und mit ihr in die Disco zu abdancen geht. Spannung macht sich also nicht unbedingt breit. Dafür lebt TEKKEN aber um so mehr von
3.) Seinen Fights: Ein dickes Lob gebührt den Darstellern. Diese stellen nämlich unter Beweis, dass sie in Sachen Kampfsport tatsächlich so einiges auf dem Kerbholz haben. Dann noch die Zeitlupe im rechten Moment und das Herz eines jeden Actionfreundes dürfte Saltos springen. Klar: ein zweiter „Ong-Bak“ steht uns mit TEKKEN freilich nicht ins Haus. Dafür war das Budget doch etwas zu klein. Im Gegensatz zu den letzten Van Damme- und Segal-Filmen kann sich dieser Prügelknabe aber tatsächlich als gelungener Actionfilm bezeichnen, zumal in der Unrated-Fassung auch der ordentlich Blut spritzt.
Was ist dem noch hinzuzufügen:
Yoshimitsu, diese Mischung aus Samurai und Cyborg, ist ganz klar der coolste Kämpfer des Films. Nina und Anna Williams warden von zwei, ich sag mal überaus hübschen jungen Damen verkörpert [„SCHWING!“ wenn ihr versteht, was ich meine!] und Jin findet heraus, dass Kazuya in Wahrheit sein Vater ist, womit der Endkampf Vater gegen Sohn lautet.
Hört sich im Grunde doch eigentlich ganz brauchbar an. Und das ist es auch insofern man ein Fan des legendären Prügelkloppers ist. Bleibt nur zu erwähnen, dass in der Verfilmung von „Dead Or Alive“ mehr geile Weiber mitspielen, warum ich diesen doch ein Quäntchen besser fand.
Action: (+)(+)(+)(+)(-)
Rest: (+)(-)(-)(-)(-)
“I am Mishima Heihachi! I AM TEKKEN!”
Fazit:
Die Action ist gut, der Rest interessiert keine Sau. Eine Adaption mit der man als Freund des Spiels mehr als nur zufrieden sein kann.