Review

Für Actionfans ist 2010 fast schon ein Traumjahr. Zwei Isaac Florentine Filme in einem halben Jahr…hey…das Beste was passieren kann.
Nach dem Actionreichen und Comichaften „Ninja“ in früheren „American Ninja“ Stil kommt nun also die Fortsetzung zu „Undisputed 2“, der von vielen zu Recht als der beste US Martial Arts Film der letzten Jahre gehandelt wird. Doch war der Film auch als gesamt Paket, sein bester und reifster Film bisher und so wurden die Erwartungen für die Fortsetzung ziemlich hoch angesetzt.

Nun ist also Scott Adkins, das Kampfsportphänomen, welcher auch ordentlich Schauspielern kann, zur Hauptperson aufgestiegen und damit setzt der Streifen auch direkt an Teil 2 an. Natürlich ist Boyka (Adkins) noch immer im Gefängnis. Sein Ego ist ebenso gebrochen wurden wie damals sein rechtes Bein. Er wirkt heruntergekommen, putzt die Gänge und die Toiletten, hat Probleme mit seinem Knie und muss erleiden wie ein anderer Kämpfer inzwischen die Nummer 1 ist. Dieser ist kurz davor für den Gangster Gaga (Mark Ivanir wiederholt cool seine Rolle aus „Undisputed 2“) der Teilnehmer bei einem von der Mafiafinanzierten Gefängnisturnier zu werden. Da beim Sieg die Freiheit wartet, erwachen auch bei Boyka wieder die Lampen und so drängt er sich in den Ring, macht kurzen Prozess und ist wird dadurch Gagas Mann beim Turnier. Doch nach und nach müssen die Kämpfer erfahren dass die Macher eigentlich ein anderes, einfacheres Ziel haben. Denn überleben soll niemand, sondern nur viel Geld bringen.

Die Geschichte (abermals von David N. White) ist ähnlich wie im Vorgänger nur ein Vorwand für die Fights im Ring, gar etwas unrealistischer und wird hier nur noch auf die Kämpfer und einige Gangster reduziert. Einige bekommen etwas Background (so ist das kaputte Knie immer wieder Thema, wie auch Boykas Gottesfürchtigkeit oder die Drogensucht des Hauptgegners) und auch Boyka darf sich wandeln ohne komplett ein neuer Mensch zu werden. Mit Mykel Jenkins wird ihm wieder ein farbiger an die Seite gestellt, der zwar ziemlich sympathisch wirkt und mit seinen ständigen Gequatsche Flüchen unterhalten kann, aber natürlich kein Ersatz für den coolen Michael Jai White ist. Das macht auch nichts, denn Scott Adkins, obwohl gerade nach „Ninja“ immer wieder zu lesen war dass er noch keinen Film als Hauptrolle tragen kann, zeigt das er zwar gute Gegner braucht, aber keinen Partner an seiner Seite. Denn sobald die Figur, die er spielen muss nicht so blass ausfällt, hat er sehr wohl die Möglichkeiten sich als Nummer 1 Actionstar zu behaupten. Boyka liegt ihm. Es macht ihm spaß diese Kampfmaschine darzustellen und gibt jetzt zwar keine richtige Tiefe, aber er haucht der Rolle soviel Leben ein, das man schnell wieder auf seiner Seite ist und diesmal sogar zu recht.

Der Film startet dabei etwas gemächlicher als der Vorgänger, legt dafür aber nach dem Start des Turniers ordentlich zu. Denn die Kämpfe sind allesamt besser als im Vorgänger!
Grund dafür sind die unterschiedlichen Stile der Fighter und deren können. Natürlich stechen dabei abermals Capoeira Spezialist Lateef Crowder („Tekken“, „Tom yum goong“) und vor allem Marko Zaror(„Kiltro“), die Kampfsport Entdeckung aus Chile, heraus. Sie zeigen Kampfkunst vom feinsten in diesmal längeren und spektakuläreren Auseinandersetzungen. Hier werde ich auch gleich den Showdown zwischen Adkins und Zaror über den Klee loben. Florentine hat sich die Kritiken (auch von mir) das der Endfight im Teil 2 zu kurz war zu Herzen genommen und präsentiert diesmal einen Fight der fast 10 Minuten geht. Dabei kommt man teilweise aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was diese beiden, großen und kräftigen Männer, an Sprüngen, Drehungen und Kicks servieren, lässt einem als Martial Arts Fan nur noch sabbern. Natürlich das das alles andere als realistisch und Fans solcher Kämpfe sind hier wohl falsch, aber für Freunde von Kampfkunst ist das hier ein Traum. Wie immer steht dazu die Kamera perfekt positioniert (wie immer vom tollen Ross Clarkson geführt), werden die Schnitte zu 99 % optimal gesetzt und die Überkopfkamera setzt absolute Highlights. Dabei werden wie gewohnt immer wieder Zeitlupen genutzt, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Diese Szenen sollte sich jeder Actionfilmmacher mal ansehen um zu lernen wie spektakulär Action aussehen kann, wenn die Kamera still hält und man totale Einsetzt. Die Kämpfe außerhalb des Ringes wurden dabei auf 2 reduziert doch das ist kein Grund traurig zu sein, denn 6 Fights zwischen den Seilen entschädigen dafür.

Abseits der Kämpfe ist alles wie gewohnt. Florentine liegen die Kampfszenen (erstmals als Fight Choreographer tätig: Stuntman Larnell Stovall) wie immer mehr, aber auch Abseits hat er sich über die Jahre immer mehr verbessert und Inszeniert diese Szenen wieder mit sicherer Hand als beim Vorgängerfilm „Ninja“. Alles andere wie Musik und Optik passt und hilft so unterstützend für das Gesamtbild.

Was bleibt noch zu sagen? Zum Beispiel das ich gerne mal einen Donnie Yen, Kane Kosugi oder Matt Mullins (der hier mit Special Thanks bedacht wird da er beratend bei den Formsprüngen zur Seite stand und auch einige Moves von ihm wieder erkennt) in einen Isaac Florentine Film sehen würde. Das ich hoffe das Scott Adinks weiterhin solche Filme macht, das Florentine in Trailern und Covern von den Verleihfirmen mal richtig gewürdigt wird und auch weiterhin nicht von seinen Stil abrückt. Denn „Undisputed 3“ ist definitiv das erhoffte Actionhighlight geworden und begeistert mit unglaublich inszenierten und vor allem toll eingefangenen Kämpfen. Und damit beweißt Scott Adkins endgültig dass er der Actionstar einer neuen Generation ist!

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