„Und wieder 48 Stunden“ setzt den Überraschungshit fort und vereint sowohl Walter Hill (Regie), Joel Silver und Lawrence Gordon (Produktion) als auch die Schauspieler Eddie Murphy und Nick Nolte in einem Film.
Es beginnt in einem abgeschiedenen Imbiss draußen in der Wüste. Ein paar zwielichtige Rocker halten ein Meeting ab, als einige Polizisten die Rocker überprüfen wollen. Doch die Aktion entpuppt sich als dumm gelaufen als die Rocker kurzerhand die Ordnungshüter und den Wirt umnieten. Der Anfang ist Routine für einen Joel Silver Film: Krawumm, Krawall und ein wenig Gewalt, um den Zuschauer bei Laune zu halten.
Doch dann taucht mit Jack Cates (Nick Nolte) ein bekanntes Gesicht aus dem ersten Teil auf: Der raue Bulle will einen Verdächtigen auf einer Rennbahn verhaften, doch getreu den Gesetzen einer Joel Silver Produktion endet das Ganze mit einem abgefackelten Verdächtigen und einer Untersuchung, wobei die Waffe des Verdächtigen unauffindbar bleibt. Business as usual im Copfilm also.
Bei dem Toten wird allerdings ein Foto von Reggie Hammond (Eddie Murphy) gefunden, was den Jack auf den Gedanken bringt, dass jemand der Quasselstrippe Reggie ans Leder will. Doch das Wiedersehen verläuft wenig herzig: Jack, der sich schon lange nicht bei Reggie gemeldet, will diesen nahezu zur Mitarbeit erpressen, weil er hinter dem Anschlag de mysteriösen Drogendealer Iceman vermutet, den er schon lange jagt. Als er sich dann noch weigert, Reggie über den Verbleib des Geldes, dass er in Teil eins für diesen aufbewahren sollte, aufzuklären, wird er mit einem Basketball in die Fresse belohnt. Auch wenn der Anfang etwas gekünstelt wird, handelt es sich doch um einen recht gelungenen Versuch wieder die typischen Streitereien des Buddyfilms einzubauen.
Nach Reggies Entlassung werden sowohl er als auch Jack von den Schergen des Iceman attackiert und beide kommen nur knapp mit dem Leben davon. Von da an müssen sich die zerstrittenen Partner wieder zusammenraufen, wobei Jacks drohende Suspendierung den Fall erheblich erschwert.
Der Plot gewinnt zwar keinen Blumentopf für Originalität , aber die Geschichte von „Und wieder 48 Stunden“ ist einigermaßen schmissig und temporeich inszeniert, was diesen Mangel wieder ausgleicht. Die Spannung bleibt solide, die Wendungen des Drehbuchs sind aber nicht allzu überraschend. *SPOILER* Oder hätte irgendjemand gedacht, dass Brion James nicht der Bösewicht ist, sobald man weiß, dass der blonde Bulle nicht der Iceman ist? Andere Rollen bekommt der Mann ja so gut wie gar nicht *SPOILER ENDE*
Die Action bietet ein bisschen Gekloppe und Blechschaden hier und ein paar Schießereien da. Zwar könnte die Action spektakulärer und in größerer Menge vorhanden sein, aber was geboten wird, kann sich doch sehen lassen. Vor allem der Showdown kann dann doch ein wenig für den vorhergehenden Mangel an Action entschuldigen. Warum der eher harmlose Film allerdings indiziert und die 16er Fassung so schlimm verstümmelt ist, ist anscheinend eher eine „Werbemaßnahme“. Denn nach Gucken der 16er muss man bei der 18er einen echten Shoot-Out Actioner voller blutiger Einschüsse erwarten, was allerdings nicht auf den Film zutrifft.
Die Comedy ist einigermaßen routiniert, auch wenn man nicht vor Lachen auf dem Boden liegt. Die Witze und die „Was ein beschissener Tag“-Art des Films verleiten allerdings zum Schmunzeln ein.
Nick Nolte ist zwar nicht der Top-Schauspieler, macht seine Sache aber recht gut. Auch Eddie Murphy wirkt deutlich weniger frech als sonst in seiner Rolle, kann aber auch überzeugen. Die Nebendarsteller sind ebenfalls routiniert, auch wenn man eher wenig von ihnen zu sehen bekommt.
So ist „Und wieder 48 Stunden“ einer jener Filme, die im Endeffekt als „nur“ gut einzustufen sind, da sie keine echten Schwächen haben, aber auch keine überwältigenden Stärken.