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Während Kollege Dudikoff bereits frühzeitig in Rente ging, befindet sich der Belgier Jean-Claude Van Damme immer noch in der Altersteilzeit. Diese beginnt im B-Actiongenre mit einem Engagement für die Lerner-Brüder, deren Namen im Vorspann meist ein Warnzeichen ist, was die Dutzenden NuImage-Billigklopper der letzten Jahre beweisen. „Derailed“ entstand unter dem Label Millenium Films, dass die Brüder für anspruchsvollere Filme gründeten. Doch im Angesicht all der filmischen Verbrechen ist dies eher ein Witz, und so erweist sich dieser Van-Damme trotz anständigen Budgets von knapp 20 Millionen Dollar als ziemlicher Schuss in den Ofen.

Jean-Claude Van Damme gelang ja vor kurzem mit „Wake of Death“ ein fulminantes Comeback. Unnötig. Da man von Bob Misiorowski kein Actionentertainment erwarten kann, bestätigt sich leider das Vorurteil einer „Gurke“, was sich Van Damme eigentlich hätte denken können. Doch das Schicksal wollte es so und so findet sich Van Damme in einem Plot wieder, der selbst für B-Verhältnisse eine einzige Peinlichkeit ist. Bei den Charakteren sind von der mordgeilen Terroristen über den Unruhestifter unter den Passagieren bis hin zur besorgten Ehefrau unseres Helden alle dabei. Auch ist das Spektakel dermaßen vorhersehbar und unglaubwürdig, dass der Zuschauer relativ schnell die Lust verliert.

Wäre ja alles nicht so schlimm, würde man sehenswerte Action geboten bekommen. Doch auch hier bietet „Derailed“ nichts Besonderes. Zugegeben, die Verfolgungsjagd durch den Ostblock zu Beginn inklusive Tankstellenexplosion und mächtig Blechschäden hat mir richtig gut gefallen, doch ab da geht’s konsequent bergab. Im Zug passiert wenig, ein paar Fights und ein bissel Geballer, das war’s. Leider enttäuschend.

Die Inszenierung will durch schnelle Schnitte und Zweifach-Bild stylisch wirken, scheitert aber auch hier. Die CGI-Effekte sind ein einziges Desaster und für das Budget schlicht inakzeptabel (bei Wynorski lass ich schlechte CGIs ja noch durchgehen ;-P). Gerade bei den Actionszenen stört der schlechte Schnitt gewaltig und kann die dilletantische Inszenierung nicht verbergen.

Von den Darstellern darf man nicht viel erwarten und wird nicht enttäuscht. Außer Tomas Arana, der den Bösewicht Mason recht überzeugend darstellt, enttäuschen die Darsteller auf ganzer Linie.

Fazit:
„Derailed“ bietet nur Standard-Action, die sich gemischt mit richtig miesen Effekten und einer ideenlosen Story nur im unteren Drittel einordnet. Van Damme schlägt zwar wie gewohnt ordentlich zu, aber die Action bleibt zu unspektakulär (den Beginn mal ausgenommen) und auch die Inszenierung ist recht fade. Daher „gute“ 4 Punkte – muss man nicht gesehen haben !!

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