Der Agent Jacques Kristoff (Jean-Claude Van Damme) macht mit seiner Frau Madeline (Susan Gibney) und seinen beiden Kindern (Jessica Bowman, Kristopher Van Varenberg) Urlaub. Doch sein Arbeitgeber Lars (Dayton Callie) hat einen neuen Auftrag für ihn. Jacques soll die Diebin Galina Konstantin (Laura Harring) von der Slowakei aus nach München begleiten. Galina ist im Besitz eines gefährlichen Virus namens SP-43. Nach einer Verfolgungsjagd gelingt es Jacques und Galina in den Zug zu kommen, doch der Terrorist und frühere Liebhaber Galinas, Mason Cole (Tomas Arana) bringt den Zug mit seiner Truppe in seine Gewalt. Dabei wird auch das Virus freigesetzt. Leider ist auch Jacques Familie in dem Zug. Das Virus breitet sich rasend schnell aus, während Jacques Masons Truppe dezimiert.
Boaz Davidson sollt es mit dem Drehbuch schreiben wirklich aufgeben. Hier verzapft er nur stereotypen B-Schrott, den wir nicht nur schon tausend Mal gesehen haben, sondern meist auch immer besser. Orientiert und inspiriert durch den Seagalkracher "Under Siege 2". Regisseur Bob Misiorowski (Point of Impact, Shark Attack) ist auch so ein Kapitel für sich und meist ein Garant für Rohrkrepierer. Hier macht er seinen eigenen Film kaputt, indem er sich selbst als Cutter besetzte. Mit seinen rapiden und schnellen Schnitten macht er jede etwas bessere Actionszene zu Nichte und schafft es in keinster Weise das jämmerliche Budget zu übertünchen. Danny Dimbort, Trevor Short, Boaz Davidson und Avi Lerner hatten hier wahrlich nicht ihre Spendierhosen an. Das B-Geschäft ist hart, man muss sparen wo man kann, doch hier spart man am falschen Ende. So kann sich der Zuschauer bei "Derailed" über absolut miese CGI-Effekte ärgern. Das hier Gebotene grenzt schon an der Publikumsverarsche. Ich kann ja verstehen, dass man bei der ersten großen Explosion ein wenig mit CGI nachhilft, doch die zweite Halbzeit schießt den Vogel ab. Gerade die meisten Hubschraubersequenzen wurden extrem unsauber aus irgendwelchen PC-Spielen eingefügt, die Hubschrauberexplosion ist unter aller Kanone, genau wie die Aussenansichten vom Zug. Aber der absolute Kracher ist die Zerstörung des Zuges, in denen man Modelleisenbahnen verwendet. Immerhin hat man das "Märklin" Logo wegretuschiert. Der Großteil der Effekte ist unter aller Sau. Noch ein grandioses Beispiel ist das Motorradfahren auf dem Zug, welches abartig mies getrickst wurde. Man sieht ganz genau, dass Van Damme gar nicht fährt und nur eine Leinwand vorbei gezogen wird. Über die vorhersehbare Story möchte ich gar nicht reden.
Jean-Claude Van Damme agiert mit erschreckender Lustlosigkeit und ist gleichzeitig ein Rabenvater, denn er lässt seinen Sohn Kristopher in so einem katastrophalen B-Movie mitwirken. So macht der Filius nie Karriere.
Immerhin ein wenig kann die Action den Zuschauer vertrösten. Die Shootouts sind zwar stets unspektakulär, doch ein paar Fights sind ganz nett in Szene gesetzt und Van Damme darf noch ordentlich zulangen. Die Verfolgungsjagd zu Beginn wurde sichtlich im Schneckentempo gefilmt, hat aber doch ein paar "echte" Sachschäden zu bieten.
Noch so ein Thema ist die langweilige und karge Ostblockkulisse. Irgendwann kann es selbst ein hartgesottener Fan wie ich nicht mehr sehen und Misiorowski hat sich kaum Mühe gegeben, dies wenigstens ein wenig zu vertuschen, oder ansehbare Bilder einzubauen.
"Derailed" kann man getrost als B-Katastrophe bezeichnen. Dieses vorhersehbare Machwerk ist noch schlechter als "Inferno". Miesester CGI, lustlose Akteure, eine Story von der Stange und der karge Ostblock erwarten den Zuschauer. Ein paar helle Momente kann Misiorowski mit der Action verbuchen, ansonsten voll Panne.