Van Damme noch mal!
Welchen Film hat uns der ehemalige Beinahe-Action-Star den da beschert?
Versucht uns mit einer Innovativen Filmidee und brillianten Filmtricks zu begeistern...
Nur leider hat ihm wohl keiner gesagt, das die "Terroristen im Zug"- Story bereits schon mal unter die Leute kam, und das richtig gute Tricks leider etwas mehr Geld kosten als ein Fahrkarte von Prag nach München.
Van Damme gibt hier Jaques Kristof (im Namen ist schon die Begründung für die Amis geliefert, warum der Held einen belgischen, oder besser französischen Akzent hat), einen richtig guten Agenten, der so gut ist, das seine Frau nichts davon weiß. Er soll eine Diebin, die einen biologischen, chemischen oder auch ökologischen (habs vergessen) Kampfstoff gestohlen hat, nach München bringen.
Als man im Zug angekommen ist, gibt es zwei Probleme: A. Seine Frau, die ihn mit der Diebin plötzlich im Abteil sehr leicht bekleidet entdeckt, und B. ein paar böse Buben, die den Kampfstoff haben wollen. Das kann unser Held natürlich nicht zulassen,also beginnt er, einen nach dem anderen auszuschalten....
Das verläuft nach den üblichen Mustern, also storymäßig nicht sonderlich subtil. Ein Van Damme halt.
Was hier ärgert ist die stellenweise doch doch sehr stümperhafte technische Umsetzung. Die Miniaturmodelle erinnern mich an alte Märklinbahn-Zeiten ("Komm wir spielen Eisenbahn, die Märklin-Bahn..."- die älteren unter euch werden den Werbesong vielleicht noch kennen), mit allem was mit künstlichen Bäumen und so dazugehört.
Dann komme noch gräuliche Special-Effects hinzu ("Oh Gott, ich liege auf dem Zug, um mich herum brennt es...) und....das muß ich näher erklären:
An einer Stelle im Film, mußte Jean-Claude den Zug verlassen (mit einem Motorrad) und verfolgt den Zug jetzt (mit einem Motorrad). Der Oberbösewicht sieht ihn plötzlich neben den Zug herfahren, und feuert auf ihn... oder besser gesagt, auf eine Leinwand, die neben dem Zugmodell aufgebaut wurde. Und da diese leider sehr am Wackeln ist, gabs für mich kein Halten mehr (ich mußte mir die Szene mehrmals hintereinander ansehen).
Aber, genug eingedroschen, der Film hat auch seine guten Momente.
Regisseur Bob Misiorowski (mir bisher eher selten positiv aufgefallen mit B-Reißern wie "Spanish Rose" oder "Death Connection") hat versucht stylistisch ein wenig interessant zu wirken. Und das durchaus mit Erfolg.
Einge Überblendungen gefieln mir richtig gut, einge Kamerafahrten überzeugen durch gelungene Führung, und der kurze Einsatz den Split-Screen-Verfahrens ist zwar überflüssig gewesen, passte sich aber ins Gesamtbild und sorgte durchaus für Unterhaltunsgwert.
Da für Munition und Explosionen niocht viel Geld da war, verprügelt Van Damme seine Gegner wieder mal reihenweise. Er ist zwar immer noch kein guter Kampfsportler, aber ein geübtes Showtalent. So das die Kämpfe hart und schnell über die Bühne gehen. Auch wenn ich mir bei dem Zweikampf VD vs. Stefanos Mitsalkakis (der weiße Riese aus "Maximum Risk") etwas mehr gewünscht hatte. (Abgesehen davon, das der Böse bewaffnet ist, Van Damme nicht, und er ihn dann doch lieber verprügeln will, anstatt gleich zu schießen.)
Fazit: "Derailed" ist streng genommen nicht mehr und nicht weniger als eine der vielen billigen Videopremieren, die Monat für Monat das Regal verstopfen, bekommt aber durch einen Helden meiner Jugend natürlich etwas mehr Aufmerksamkeit.
Also, warten wir auf "The Monk" und "Hell", beides wieder einmal unter der Regie von Ringo Lam, denn was ich bisher sah, war recht vielversprechend.. und nehmen wir "Derailed"als mißlungenen Appetithappen...
Auf ein neues, Jean Claude (Nur bitte ohen Nu Image)...