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Obwohl Nato Agent Jaques Kristoff gerade Urlaub machen wollte, wird er wieder für einen neuen Fall beauftragt: Er soll die Diebin Galina Constantin sicher von Bratislava nach München begleiten. Nur ein bestimmtes Verkehrsmittel ist erlaubt - der Zug! Da, es immer Alternativen gibt ist es also logisch, dass an der ganzen Sache etwas faul ist, und so läuft die Fahrt anders ab, als Jaques es sich erhofft hat. Terroristen stürmen den Zug und bedrohen die Fahrgäste. Die Gangster sind jedoch nur hinter einer Person her - Galina Constantin, oder besser gesagt hinter den Ampullen, die sich in ihrem Besitz befinden. Der Inhalt: Ein biologischer Kampfstoff, in Form von weiterentwickelten Pockenviren. Nach einem ungeschickten Zwischenfall zerbricht eine der Ampullen und binnen wenigen Sekunden schweben alle Fahrgäste in Lebensgefahr.

Derailed ist ein Film, der mich am Familienzusammenhalt im Hause van Damme zweifeln läßt, denn wieder hievt er seinen Sohn mit in den Cast, wohl wissend das das Endergebnis nicht viel taugen wird und sein Junior auch nur einen Gesichtsausdruck von ihm geerbt hat. Die Story ist dabei doch sehr arg an Alarmstufe Rot 2 oder Death Train angelegt, wer einen dieser Filme kennt kann sich dieses Vehikel getrost sparen, denn neue Ideen gibts hier leider nicht zu bestaunen.
So muß ein Nato Agent (seit wann gibt es denn so was) eine Diebin mit vorgeblich wichtigen Informationen erstmal aus der Slowakei rauspauken, bis sich später herausstellt das sie gefährliche Giftampullen geräubert hat und uns JCVD gewaltig von den Hintermännern zum Narren gehalten wurde. Der Auftakt ist dabei noch recht passabel gelungen mit einer Menge Stunts und Blechschäden, mies wirds aber spätestens dann, wenn die beiden den Zug betreten. Ab hier erfolgt nur noch die typische B-Action Storyline, ein Mann gegen einen Haufen schwerbewaffnete Terroristen in einem begrenzten Terrain, sowas gabs glaub ich von einem gewissen Bruce Willis schonmal.
Besonders übel haben mir dabei die Charaktere aufgestoßen, das die Begleitperson eine erlesen doof arrogante Pute ist, hab ich beinahe schon erwartet, aber wer um Himmels Willen hielt es für eine gute Idee des Helden Familie auf eine Überraschungsvisite mit an Bord zu nehmen. Nicht nur das so noch ein oberlästiger Eifersuchtssubplot abgearbeitet werden muß, nein sowohl Mutter, Tochter als auch Sohn belästigen denn Zuschauer mit grottiger mimischer Leistung und notpeinlichen Dialogen, sie bremsen auch die ohnehin nicht allzu actionlastige Handlung unnötig aus und haben, mich zumindest, zutiefst in jeder Szene genervt. Wenigstens die restlichen Darsteller waren ganz ok, wenn auch nicht sonderlich einprägsam. Licht und Schatten auch bei den Effekten, offenbar wurde das ganze Budget bereits in den Eingansszenen verbrannt, denn was am Ende auf den Zuseher losgelassen wird ist unter aller Kanone, da werden Spielzeugeisenbahnen auf gefährliche Reise geschickt, schlecht animierte Hubschrauber geflogen und auf dem Zugdach vor einer vorbeilaufenden Leinwand getanzt und dies alles noch dermaßen offensichtlich, das selbst Laien den Fake mühelos enttarnen.
Da fallen so kleine Unlaubwürdigkeiten wie Luftschächte in einem Zug durch die man lriechen kann und der absolut depperte Umgang der ach so spezialisierten Terroristen mit einem lebensgefährlichen Kampfstoff kaum noch ins Gewicht. Wenigstens sind die Kämpfe noch einigermaßen akzeptabel und die Thematik an sich bietet genug Spannung, daß auch die Untalentiertesten sich nicht kaputt kriegen. Mein Tip, bleibt lieber bei Under Siege 2, der ist zwar auch nicht optimal, aber um Wagenlänge besser als das hier.
3,5/10

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