Bread Crumbs - Das Hänsel & Gretel Massaker (2011)
Angie, ein alterndes Starlet, dreht für einen gierigen Produzenten noch einen letzten Film. Drehort ist eine einsame Hütte tief in einem unheimlichen Wald. Während der Dreharbeiten begegnen sie Henry und seiner süßen kleinen Schwester Patti, zwei seltsamen Kindern, die in den Wäldern leben. Am zweiten Abend wird die Crew brutal angegriffen. Angie und die anderen verschanzen sich in der Hütte, die wie eine Todesfalle erscheint, umgeben von einem unerbittlichen Feind. Einer nach dem anderen wird auf brutale Weise abgeschlachtet. Haben die beiden Kinder etwas mit diesem Horror zu tun?
Regisseur „Mike Nichols“ sein zweiter Film aus dem Jahre 2011 greift sich das Märchen von „Hänsel & Gretel“ auf und tauscht die Grundlage der Brüder Grimm in umgekehrten Rollen aus. So werden die Kinder anstatt die böse Hexe zur Bedrohung. Modern verpackt in einen Slasher wurde hier draus ein weiterer Vertreter der Horror Märchen Welle, wobei man hier schon vielleicht Inspirationsgeber sagen könnte, da „Hänsel und Gretel - Hexenjäger“ und „Hänsel & Gretel“ aus dem Hause Asylum erst zwei Jahre später (2013) raus kamen.
Die Story ist durchaus originell, sollte es sich tatsächlich hier um den Grundstein der Idee um eine Horror Märchen Verfilmung handeln, kann man hierfür, definitiv schon mal einen Pluspunkt geben. Die Kombination aus einem Filmteam, das Pornofilme dreht in einer abgelegenen Waldhütte und zwei verwilderte Kids, die im Wald nicht nur verstecken spielen und folglich zur tödlichen Bedrohung werden, hat was. Zusätzlich mit den Anleihen des Märchens, bekommt die Story einen interessanten Charme, der zu unterhalten versteht. Leider ist die Umsetzung nicht ganz so gelungen, sodass man sagen kann, das Potenzial verschenkt wurde. Insbesondere mag das daran liegen, dass der Film erst nach guten 35 Minuten gemächlich in Fahrt kommt. Davor verschwendet er zu viel Zeit mit zu lang gezogenen Dialogen und unspektakulären Szenenabfolgen. Richtiges Tempo und die Wandlung in der Dramaturgie kamen erst ab der ca. 60. Minute auf, wo der Film dann auch zu fesseln versteht.
Die Umsetzung, sowohl aus technischer wie kreativer Sicht, ist so weit okay und dem Budget angemessen. Als ziemlich gut, kann man die Kameraarbeit bezeichnen und das ausgewählte Setting. Die Atmosphäre im Wald und auch an der Hütte hatte zur Story und der Thematik gepasst und wurde gut in Szene gesetzt und angeglichen. Ein negativer Kritikpunkt könnte aber sein, dass die Splatter und Gore Einlagen definitiv Mangelerscheinung waren. Das war eindeutig zu wenig für das Genre und das bisschen, was man gesehen hatte, war von den Effekten eher schlecht als recht. Schade, denn auch hier gab es Potenzial. Die Zensur gibt dann noch den Rest, in dem der Streifen um ca. 50 Sek. Geschnitten wurde, bei Szenen die, wie immer kaum relevant sind. (Titten und Kehlschnitt). Wie immer lächerlich die deutsche Zensur.
Schauspielerisch lieferte „Amy Crowdis“ in der Rolle von „Patti“ (Gretel) eine überraschende und überzeugende gute Rolle ab. Hier war die Wahl sehr gut, da Sie gut in die Rolle passte und authentisch gespielt hatte. Dafür, dass es ihr erster Filmauftritt war echt gut. Der Restliche Cast lieferte eine solide B-Movie angemessene Leistung ab. War ausreichend.
Subjektiv fand ich den Film originell und nicht uninteressant. Gerade, da der Streifen nicht den üblichen Slasher Charakter besitzt. So konnte er mich unterhalten. Was mich störte, dass er zu lange gebraucht hatte, um zu zünden und das eindeutig zu wenig Gore Effekte zu sehen waren. Trotzdem würde ich den Slasher Freund den Film empfehlen mal zu sichten.
Fazit:
Slasher mit Märchenhorror Thematik. Wenig nackte Haut und Blut, dafür aber originelle Idee und gute Atmosphäre, die für zwischendurch zu unterhalten versteht.
Bewertung:
6,0 / 10 Punkte