Yellowbrickroad
Im Jahr 1940 begab sich die gesamte Bevölkerung des Provinzdörfchens Friar in New Hampshire wie auf ein geheimes Kommando ohne erklärbaren Grund auf eine Wanderung ohne Wiederkehr geradewegs in die umliegenden Wälder. Nun, sechzig Jahre später, folgt eine Studentengruppe aus Forschungszwecken jenem Weg, der damals in Katastrophe und Massaker mündete. Warnungen werden in den Wind geschlagen, unheilvolle Vorzeichen nicht weiter ernst genommen. Warum sollte sich auch Geschichte wiederholen.
Regisseur „Jesse Holland“ sein Spielfilmdebüt, zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hat, ist ein im Found Footage Stil gehaltener Horror Trip, der parallele zu Blair Witch aufweist. Was man voraussagen kann, hier hat man leider leider sehr viel an Potenzial verschenkt.
Die Story ist von der Grundidee grandios. Eine Studentengruppe zu Forschungszwecken ab in den tiefen Wald auf einen Pfad, wo der Legende nach eine ganze Dorfgemeinschaft einst verschwunden ist. Dort machen sich mysteriöse Geschehnisse auf und sorgen für Atmosphäre und Spannung. Wenn da nur nicht das Problem mit der Lieblosigkeit wäre, die ich hier als Unerfahrenheit bezeichnen würde, ist. Was „Jesse Holland“ hier verzapft hat, ist mehr als ärgerlich. Was hätte man an Potenzial aus der Story und dem Drehort raus holen können. Es passiert zu wenig, die Ansätze sind da, aber man nutzte sie nicht, sodass das Endergebnis zäh wie Kaugummi ist. Wirklich schade, denn genau diese minimalistischen Filme sind es oft, die für Überraschungen sorgen. Wer weiß, vielleicht bietet sich hier mal ein Remake an, mit wesentlich mehr tiefe und Tempo.
Die Umsetzung ist dementsprechend lahm. Der Schauplatz des Geschehens bietet schon von Grund auf eine gute Atmosphäre. Technisch und kreativ hat man wie weiter oben schon geschrieben, leider alles falsch gemacht. Der Streifen ist spannungsarm, zäh, besitzt kaum Effekte und wirklich nichts Spektakuläres. Auch das Ende ist mal wieder so aufgebaut, dass der Zuschauer sich am Ende fragen wird, was das jetzt war. Hier hat man natürlich genug Freiraum gelassen für Eigeninterpretation. Na ja alles im Allen ist die Umsetzung leider eher schlecht als recht.
Fazit:
Yellowbrickroad hat eine ziemlich geniale Basisidee, scheitert aber leider komplett an der Umsetzung und Inszenierung. Hier hat man definitiv Potenzial verschenkt. Kann man sich anschauen, sollte aber nicht viele Erwartungen mitbringen.
Bewertung:
5,5 / 10 Punkte.