Idee & Handlung
„YellowBrickRoad“ startet mit einer spannenden Prämisse: Eine Gruppe macht sich auf den Weg, den geheimnisvollen Pfad zu erforschen, auf dem einst eine ganze Stadtbevölkerung verschwand – angeblich in Richtung „Oz“ oder zumindest in eine mysteriöse Richtung, die keiner so recht versteht. Das Ganze ist stark angelehnt an Märchenmotive – der Titel spielt nicht umsonst auf den berühmten „gelben Ziegelsteinweg“ an – aber die Umsetzung schlägt schnell in psychotischen Horror und Wahnsinn um.
Atmosphäre & Stimmung
Der Film beginnt vielversprechend – mit einer düsteren Grundstimmung, interessanten Ideen wie der verstörenden Musik, die die ganze Zeit aus dem Nichts auf die Gruppe einprasselt. Man denkt: Okay, das könnte was werden!
Aber dann: das Pacing entgleist völlig. Plötzlich rastet jemand aus, ohne wirklich nachvollziehbaren Auslöser, hackt einem anderen fast das Bein ab – und von da an kippt der Film komplett in eine sinnlose Abfolge von Wahnsinn, Gewalt und Surrealität.
Was soll das alles?
Der Film klärt nichts auf. Keine Antworten, keine klare Richtung, kein Ziel. Man bekommt null Informationen:
Was ist dieser Weg wirklich?
Kommen sie am Ende irgendwo an?
Warum werden alle verrückt?
All diese Fragen bleiben offen – nicht im coolen, offenen Ende-Stil, sondern eher im Sinne von: Man hatte keine Idee, wie man’s fertig erzählen soll.
Einzelne starke Szenen – aber ohne Kontext
Ein paar Szenen haben Wucht – zum Beispiel:
Die völlig aus dem Nichts kommende Gewalteskalation
Die Szene mit der „Vogelscheuche“
Aber leider wirken diese starken Momente isoliert, unmotiviert und fast beliebig. Ohne echten Kontext fehlt ihnen der emotionale oder dramaturgische Boden.
Schauspiel & Technik
Die Schauspieler liefern mittelmäßige bis schwache Performances ab – man merkt, dass das Budget begrenzt war. Viele Figuren wirken blass, ohne Tiefe. Die Kameraarbeit ist solide, aber nichts Besonderes.
Die Dauerbeschallung durch die unheimliche Musik funktioniert zu Beginn als Effekt – nutzt sich aber ab, da es letztlich keine echte Erklärung dafür gibt.
Fazit
„YellowBrickRoad“ ist ein Film mit großem Potenzial, der an seiner eigenen Ambition und einem schwachen Drehbuch scheitert. Die Grundidee ist spannend und hätte – mit mehr Feinschliff, besserem Pacing und klareren erzählerischen Entscheidungen – richtig stark werden können.
So bleibt am Ende ein unausgereiftes, frustrierendes Erlebnis, das zwar einzelne starke Szenen liefert, aber insgesamt nicht überzeugt.