Inhalt:
Irgendwo in China, nach der bürgerlichen Revolution 1911. Der Polizei-Beamte Chin Ta Khan (Leung Kar Yan) ist einer Gangster-Bande von Schmugglern auf der Spur, und hat diese schon ziemlich in die Enge getrieben.
Es handelt sich um Gangster, die Waffen und Rauschgift von China nach Korea schmuggeln, und von dem gefährlichen Shao Ba Tin (Eddy Ko) angeführt werden.
Shao will Chin in seine Hand bekommen..., und für Chin Ta Khan wird es immer brenzliger. Doch ein ca. 11-jähriger Junge, ein Waisen-Knabe der in der Stadt nur "Schlitzauge" (Wong Yat-Lung) genannt wird, rettet Chin.
Die beiden freunden sich an..., doch weiß Chin, dass die ganze Sache für einen so jungen Menschen eigentlich zu gefährlich ist. Der Junge ist aber wie eine Klette, weiß sich zu helfen, ist agil und ist nicht auf den Mund gefallen.
Chin und "Schlitzauge" fliehen gemeinsam vor den Schergen Shao Ba Tins..., und retten eine junge Frau vor dem Zugriff anderer Gangster.
Liu Shan (Au-Yeung Long-Ling) soll von den Schergen des KungFu-Schulenbesitzers Shi Ching (Weng Hsiao-Hu) gekidnappt und verkauft werden. Doch unsere beiden Helden haben etwas dagegen. Und auch Shao Ba Tin und seine Männer lassen nicht locker und können die beiden aufspüren.
Da erhalten die beiden Hilfe von einem alten KungFu-Meister, dem "Schlitzauge" den Namen "Alte Schildkröte" (Simon Yuen) verpasst, und der ein Meister der "Sleeping Fist"-Techniken ist.
Den 3en gelingt es, Shao zu entweichen..., und auf dem Weinbau-Gehöft des Alten finden die 3 Unterschlupf.
"Schlitzauge" steht ein hartes Training bevor..., und auch Chin Ta Khan muss seine Techniken verbessern.
Schließlich weiht ihn der Alte in die Techniken der "Sleeping Fist" ein..., denn nur mit diesen hat Chin eine Chance gegen Shao Ba Tin!
Zunächst suchen die 3 die Kampfschule von Shi Ching auf..., und bleiben siegreich.
Shi Ching kollaboriert mit Shao Ba Tin..., und dieser erfährt den Aufenthaltsort der 3 Helden...!
Es kommt zum alles entscheidenden Kampf auf dem Gehöft des Alten..., und zum Duell zwischen Chin Ta Khan und Shao Ba Tin.
Shao erscheint unüberwindlich...., da wendet Chin die Techniken der "Sleeping Fist" an.............
Fazit:
Meine kleine "Drunken Master"-Retrospektive findet mit diesem Klassiker der Eastern-Komödie seinen Abschluss...!
Im Jahre 1979 drehte Regisseur Teddy Yip diese flotte Eastern-Komödie für das Studio "East Asia Film Co." in Hongkong ab..., in angenehmer Atmosphäre mit klaren, hellen Bildern, schmissig-salopper Comedy, kernigen KungFu-Fights, stark gewählter (geklauter) Musik und einer einfachen, stringent in Szene gesetzten Story mit dem "Drunken Master" Simon Yuen.
Ein reiner Unterhaltungsfilm, ohne Ambition..., zum lockeren Konsum und zur guten Unterhaltung für die Fans des Genres.
Nach einem hübschen Vorspann im rot ausgeleuchteten Studio, mit den 3 Helden des Films, ist das Publikum richtig eingestimmt.
Teddy Yip taucht sofort in die Storyline ein..., die selbst erst mal den roten Faden sucht. Doch laufen sich die Dinge schnell zurecht, gleichwohl manch Schlenker noch eingebaut ist. Man mag nun sagen: Äih, so ein 11-Jähriger..., als Held mit dabei, ist das denn überhaupt was?
Nun, Wong Yat-Lung..., Ende der 70er ein großer Kid-Star in Hongkong..., ist hier zwar wieder vorlaut und frech. Aber das gehört zur durchaus annehmbar-angenehmen Comedy des Streifens. Ich fand das völlig okay..., man ist schnell auf der Seite des Jungen, der seine Sache prima macht wie ich finde.
Nachdem der rote Faden aufgenommen wurde..., man sich schnell an den blutjungen Mit-Helden gewöhnt hat..., handelt die Regie die Story routiniert und flüssig ab.
Spannung kommt sogar auf..., denn eigentlich geht es um eine Schmuggler-Bande um einen sehr gefährlichen Villain, der so gar keinen Spaß versteht.
Dieser Bande ist ein Polizei-Beamter auf der Spur..., der schwer verletzt ist. Eigentlich eine dramatische Sachlage..., die aber hier mit Humor unterlegt ist, für den Wong Yat und später der "Drunken Master zuständig sind.
Der Junge ist widerspenstig..., der Alte kauzig und zäh. Der lässt sich von der Rotznase nicht auf der Nase rumtanzen..., und bringt diese erst mal zur Räson. Daraus speist sich die durchaus angenehme Comedy, die aber auch 2mal mit Piss-Gags auskommen muss.
Doch bleibt die Hauptstory um die gefährliche Bande Eddy Ko´s im Focus..., eine Nebenhandlung um eine junge Dame, die von einer mit den Schmugglern kollaborierenden KungFu-Schule von Weng Hsiao-Hu´s gekidnappt werden soll, untermalt diese Haupthandlung nur, und bringt eine weibliche Nebenrolle ins Spiel.
Es ist eine "Drunken Master"-Easternkomödie..., und der alte Meister, Simon Yuen, er steht doch erst nach einer Weile im Zentrum.
Ohne ihn sind der Junge und der Polizist denn letztendlich aufgeschmissen. Seine Technik erst führt zum Erfolg..., doch die muss Leung Kar Yan erst beigepult werden..., und dem Jungen zumindest ein Ansatz von Disziplin vermittelt werden. Da ist Simon Yuen der Richtige für..., der es mit koddrig-kauziger Art versteht, die Dinge hier zu meistern und zusammen zu halten.
Der Alte beobachtet genau..., versteht die Zwangslage Leung Kar Yan´s, und vermittelt ihm die richtige Technik.
Simon kann hier brillieren..., und von den Eastern-Komödien die nach den beiden großen Erfolgen "Drunken Master" ("Sie nannten ihn Knochenbrecher", siehe mein Review auf dieser website) und "Snake in the eagle´s shadow" ("Die Schlange im Schatten des Adlers", siehe mein Review auf dieser website) mit Simon Yuen folgten, ist dies für mich die Beste!
Leung Kar Yan ist hier der junge (im Vergleich zu Simon Yuen) Held..., dem die Ausbildung durch den "Drunken Master" weiterhilft.
Er spielt das abgeklärt..., in unaufgeregter Art, angenehm, und ohne "Ich bin der große Star"-Attitüde. Und dass sein KungFu über alle Zweifel erhaben ist, wissen die eingefleischten Easternfans eh.
Wong Yat..., er ist zwar die vorlaute Rotznase..., aber wie schon erwähnt, auch er spielt das vergleichsweise angenehm, hat was auf dem Kasten, und ist unglaublich agil!
So eine Eastern-Komödie braucht ja auch immer einen Gegenpol.
Die Schergen (u.a. Blacky Ko und Ma Chin-Ku) um die beiden Villains Eddy Ko und Weng Hsiao-Hu sind schon unangenehme, arrogante Typen.
Aber Weng und vor allem Eddy setzen da noch einen drauf. Eddy Ko wirkt skrupellos und brutal..., und versteht gar keinen Spaß.
Und vor allem im Finale zeigt auch er ein gutes KungFu.
So ist denn letztendlich alles angerichtet für die KungFu-Action. Kernige, flotte Fights..., die von der Technik Leung Kar Yan´s leben..., und es wurden auch starke Choreographien von den Fighting-Instructors Huang Ha und Chik Ngai-Hung entwickelt.
Auch mal, wie in einer Eastern-Komödie unvermeidlich, mit Slapstick garniert.
Dabei gefiel mir eine Sequenz sehr gut, als Simon Yuen hinter Wong Yat stand, und diesem in einem Kampf gegen mehrere Gegner "assistierte". Das war choreographisch sehr gut gemacht.
Auch der "einhändige" Kampf von Ma Chin-Ku mit Wong Yat war gekonnt einstudiert.
Ganz zum Schluss auch wieder etwas Comedy, als Leung Kar Yan die Technik "der schlafenden Fee", eine der "Sleeping Fist"-Techniken, anwendet, und es zu diesen Hüftkicks ala Jackie Chan kommt. Doch ist diese Sequenz in den finalen, dramatischen Fight eingebaut..., sodass der Betrachter gar nicht so recht zum Schmunzeln darüber kommt..., schon besonders.
Doch bleiben die Fights ansonsten ernsthaft..., und durchaus auch mal hart und intensiv-dynamisch. Das spritzige KungFu hier kann -gerade in und für eine Eastern-Komödie- überzeugen, das gefiel mir.
Zwei Dinge sorgen zudem für Pluspunkte: Zum einen die deutsche Synchronisation, die im wesentlichen überzeugen konnte. Nicht albern-dümmlich..., sondern eben salopp-schmissig ("Der Opa hat sich Frischzellen spritzen lassen"), gefiel mir ganz gut. Gut tat sicher auch, dass Leung Kar Yan von Fred Maire synchronisiert wurde, der durch seine Synchronisationen für Shaw Brothers-SuperStar Ti Lung ein routinierter alter Hase im Eastern-Synchrongeschäft war/ist.
Dazu die Musik..., gut geklaut ist besser als schlecht selbst komponiert. Das Thema aus "Duell am Diablo", einem der besseren U.S.-Western um 1960 mit James Garner und Sidney Poitier gedreht, vom Orchester von Neal Hefti intoniert. Ein kerniges Musik-Stück, das hier doch hervorragend passte..., und gleich zu Anfang dem Vorspann den richtigen Pepp verpasste!
"Sleeping Fist" ("Schlitzauge sei wachsam") ist eine der besseren Eastern-Komödien, und für mich die Beste, die "Drunken Master" Simon Yuen nach seinen großen Erfolgen mit Jackie Chan, die die Verschiebung des Old-school-Eastern ins komödial-parodistische einleiteten, drehte.
Dafür gibt es ausgezeichnete 8/10 Punkte von mir.