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Dennis Gansel hat mit diesem einer seiner ersten Werke auch gleich für Aufsehen gesorgt. Er nahm sich eines hochbrisanten Stoffes der BRD an, den er in Form eines wirklich außergewöhnlich stimmigen und fesselnden Thrillers umgesetzt hat.
Seine Hauptfigur Polizist Leo Kramer wird während einer Standardobservierung Zeuge eines brutalen Mordes an seinen zu beobachtenden Personen. Sein Kollege und bester Freund wird dabei getötet.
Bereits selbst in Beschuss durch seine Vorgesetzen gekommen, wird auch versucht, ihn selbst umzubringen. Ohne Hilfe und mittlerweile selbst zur Verhandung ausgeschrieben kommt Leo einem gewaltigen Skandal auf die Schliche, der einige hohe Funktionäre der politischen Führung des Landes in einen RAF Mord verwickelt...
Gansel hat sich eines sehr brisanten Themas angenommen. Die Morde der 3. Generation der RAF hinterlassen noch heute viele Fragen und gerade das Attentat auf Herrhausen, das hier Modell stand, wurde mit vielen offenen Fragen zu den Akten gelegt. Gansels fiktiver Thriller bietet hier dem gewillten Zuschauer nicht nur spannende Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken und Hinterfragen der Ereignisse des 30. November 1989 an.
Hierbei leisten Jürgen Vogel und vor allem Mathias Herman wirklich hervorragende schauspielerische Arbeit und setzen der in sich schon sehr spannenden und Geschichte damit noch ihren Stempel auf. Zudem wird der Film durch einen schon fast gigantisch guten Soundtrack begleitet, hier hat sich Rainer Kühn wirklich als Meister seines Fachs bewiesen.
Der mit dem Grimme Preis ausgezeichnete Film lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, da Dennis Gansel hier schon gerade für deutsche Verhältnisse außergewöhnliches Talent durchblicken lässt, welches er mittlerweile ja noch durch „Napola“ (2004) untermauert hat.
Kleinere Schwächen in der Nebenbesetzung und einige kleinere Längen stören das positive Gesamtbild nicht wirklich. In der Betrachtung darf man nur Fiktion nicht mit Realität verwechseln, sondern sollte den Thriller höchstens als Denkanstoß verstehen. Dann wird man aber wirklich gut unterhalten und hat gerade zu nicht endende Vielfalt an Gesprächsthemen für die Zeit nach dem Film.
Empfehlenswert ist noch die DVD zu erwähnen, da hier sowohl Regisseur und Schauspieler zu Wort kommen und interessante Hintergrundinfos vermitteln.

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