Review
von Bulletproof_Dad
Regisseur Shawn Levy konnte bisher eigentlich nur mit einem Film halbwegs Punkten. "Nachts im Museum" war nicht nur in puncto Darsteller und Tricks überaus gelungen, auch die nette, phantasievolle Story sorgten für einen gelungenen Sonntagnachmittag. Doch ich gebe ehrlich zu, das ich mich erst nach Sichtung von "Date Night" informiert habe, wer diesen unterdurchschnittlichen Ballast verbrochen hat.
"Date Night" wartet mit einem passablen Sub-Cast auf. Mark Wahlberg ("Shooter", "Vier Brüder", "Boogie Nights"), Mila Kunis ("Max Payne", "Die wilden 70er"), James Franco ("127 Hours", "Spider-Man", "Milk"), Mark Ruffalo ("Shutter Island", "The Kids are all right", "Collateral") und William Fichtner ("Black Hawk Down", "Der Sturm", "Armageddon") sind allesamt durchaus in der aktuellen A-Riege zu finden. Sieht man mal von Wahlberg's peinlichem Auftritt ab.
Hauptdarsteller Steve Carrell ("Get Smart", "The 40 Year-Old Virgin") ist weder witzig noch sympathisch. Völliger Fehlgriff, welcher in kaum einem seiner Filme ansatzweise das erreicht, was beispielsweise ein Steve Martin nach 30 Jahren Screentime mit einem Wimpernschlag zeigt. Vom König Leslie Nielsen ganz zu schweigen. Slapstick unterster Schublade. Tina Fey ("Girls Club", "Man of the Year") macht ihre Sache da überaus sympathischer. Leider aber auch nicht Oscarverdächtig.
Die Story ist anfangs noch ganz witzig. Kann man sich nach eigener langjähriger Beziehung mit Frau und Kindern über einige Parallelen amüsieren. Das ist aber auch schon das Highlight der Storyline. Hier kann man nicht mal von einem waghalsigen Road-Movie sprechen. Es nervt eigentlich alles. Die "bösen" wie die "guten" Cops sind ätzend, die Statisten erwägen einen Brechreiz im eigenen Hals. Die Locations wirken lieblos und ohne Herz in Szene gesetzt. Natürlich ist mir bewusst das New York bei Nacht nicht nur aus Glamour besteht und das es auch dort Mülltonnen gibt, aber hier versucht man den Eindruck zu erzeugen, das Manhattan durchweg aus rattenverseuchten Containern besteht.
Die Geschichte um Holbrooke (Mark Wahlberg) ist so hanebüchen und lächerlich, das es einem die Haare vom Kopf reißt. Zumal "Marky Mark", welchen ich sonst wirklich gerne mag, hier seine wohl assigste Perfomance an den Tag legt. Die 70er Matte und der andeutungsweise vorhandene Waschbrettbauch kratzen arg an seinem inzwischen ordentlichen Schauspielimage. Gott sei Dank ist seine Screentime genauso kurz ausgefallen wie die Zündschnur vieler Gags. Leider ist das Dynamit bei allen feucht wie Mitch Buchannon's Schlüpfer an einem heißen Baywatch-Tag.
Fazit:
Nichtmal Sonntagmittag tauglich. Mieser Hauptdarsteller und guter Nebencast. Scheiß Story, solide Action, kein Witz - Nur saublöde One-Liner und unkomische Wortgefechte. Lieber zum 100sten Mal "Tango & Cash" oder "Lethal Weapon" gucken.. Da stimmt alles im Gegensatz zu hier...
2,5/10