Review

Amsterdamned

Amsterdamned ist ein eigentlich durchschnittlicher Thriller aus Holland, der wie "Jaws" das Thema von der Angst ausbeutet, im Wasser überfallen zu werden.

Huub Stapel spielt routiniert den Polizisten, der den brutalen Mörder in Taucheruniform fangen muss. Dabei verliebt er sich in eine Angestellte des Rijksmuseum (Monique van de Ven) und rettet ihr schließlich das Leben. Der Täter ist letztendlich eine arme Sau, die durch Strahlung völlig verblödet ist, und an der Gesellschaft Rache übt.

Amsterdamned spielt dabei mit allen Regeln des Slasherfilms, auch wenn die Gewalt sich in Grenzen hält, und die FSK einige Schnitte angebracht hat (Harpune im Kopf, Spritzen von Blut an die Wand, Einstechen des Tauchers auf die Heilsarmee-Sammlerin). Denn wie die einzelnen Personen weggerafft werden (Kopf am Anker, Messer ins Bein und ins Wasser gezogen, blutige Prostituierte baumelt blutig ins Boot) ist effektiv inszeniert worden.

Vor allem hat der Film eins: Flair. Wer schon mal in Amsterdam gewesen ist, weiß wovon ich spreche. Schon am Tag wünscht sich keiner, in diese Saubrühe der Gracht gezogen zu werden, geschweige denn darin zu baden. Trotzdem ist der Film größtenteils in Utrecht gefilmt (ich liebe diese Stadt!), was aber die wenigsten wissen.

Identifizieren kann man sich auch, denn Stapel als alleinerziehender Cop mit süßer, frecher blonder Tochter (Tatum Dagelet, die heute bei Yorin arbeitet) geht voll ans Gemüt. Und der Kollege von Stapel ist etwas trottelig, aber liebenswert, sodass auch diese Rechnung aufgeht.

Amsterdamned hat Fahrt, aber keine überraschende Wendung. Und sozialkritisch ist er erst recht nicht. Hollywood a la Niederlande. Und trotzdem verdammt brutal gut gemacht.

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