In diesem niederländischen Ausnahmethriller von Dick Maas hetzt Hollands Schauspieler Nummer eins, Huub Stapel, einem grausamen Serientäter im Taucheranzug hinterher. Dabei erfindet „Amsterdamned“ das Rad zwar nicht neu, bringt jedoch sehr innovative Stilelemente ein und beschert dem mutigen Zuschauer einen ziemlich heftigen Reißer.
Kurz zur Handlung: in den Grachten von Amsterdam taucht ein Killer umher. Blitzschnell und eiskalt schlägt er aus der Wassertiefe zu und schlachtet bestialisch mehrere Menschen mit dem Messer ab. Kommissar Eric Visser (schmuddelig: Huub Stapel) hat zwar durchaus einen richtigen Riecher, doch der Mörder erscheint ihm immer einen Schritt voraus. Bald führt den abgehalfterten Bullen die Spur in einen Tauchclub...
Wie bereits gesagt: der Thriller ist nicht wirklich neu. Polizist jagt psychopathischen Serientäter und verstrickt sich beinahe zu tief in den Fall hinein – auch bis hierhin schon häufiger im TV zu sehen – am dichtesten erscheint mir ein Vergleich zu „Der Wolf hetzt die Meute“ mit Clint Eastwood. Doch Maas macht sich in seinem keinesfalls zimperlichen Schlitzer - Reißer ein bedeutendes Merkmal der niederländischen Hauptstadt zu einem innovativen Leitmotiv – nämlich die Grachten von Holland, ein Netz von undurchsichtigen Wasserkanälen, auf denen nicht nur Boote herumtuckern, sondern in denen ein nahezu unsichtbarer Killer sein Unwesen treibt und mit nahezu übermenschlicher Kraft und Grausamkeit zuschlägt. Die Inszenierung sowie der Handlungsverlauf, der u.a. eine atemberaubende Verfolgungsjagd mit zwei Motorbooten mit einschließt, sind extrem spannend und man langweilt sich unter Garantie keine einzige Sekunde. Dabei vergisst Maas auch die Zeichnung seiner Charaktere nicht und ordnet ihnen den nötigen Tiefgang zu.
Eine weitere Stärke des Films ist die verblüffende, mit Sicherheit nicht erwartete Auflösung des Falles, die ich an dieser Stelle natürlich nicht spoilern möchte. Insgesamt ist „Verfluchtes Amsterdam“ ein weiterer Beitrag zu meiner Riege der unauffälligen Geheimtipps. Spannend, hart, innovativ und nicht ohne den nötigen Humor zwischendurch. Huub Stapel, vielen als der älteste Flodder-Sohn bekannt, liefert hier eine sympathische Leistung ab, auch wenn er natürlich mit dem Klischee des Gammel-Bullen zu kämpfen hat. Zudem steckt eine hübsche Portion 80er Jahre Zeitgeist mit drin, und Freunde der Zeit kommen erst Recht auf ihre Kosten.
Unterm Strich ein durch und durch gelungener Thriller, dem jeder Genrefreund auf jeden Fall eine Chance geben sollte, sollte er mal wieder im Abendprogramm gezeigt werden.