Oh doch, Dick Maas kann es!
Nach dem qualitativ fürchterlichen "Fahrstuhl des Grauens" bietet "Amsterdamned" vor allem volles Tempo, einiges an Grausamkeiten und vor allem Ideen, Ideen, Ideen.
Selten hat ein Film die Möglichkeiten einer Stadt so perfekt ausgenutzt, wie diese Serienkillerjagd mit seinem Froschmann-Harpunen-und-Messer-Killer.
In schön wässriger Umgebung mit all den Kanälen macht der Film ständig Appetit auf noch mehr und überschlägt sich damit manchmal selbst in seiner Schnelligkeit.
Leider bleibt damit die Logik manchmal auf der Strecke, denn Aufklärung und Motiv lassen deutlich zu wünschen übrig, wenn denn die Hauptfigur gleich auf neue Liebe und Täter beim ersten Versuch stoßen. Auch sonst ist die Polizeiarbeit hier bestenfalls als konventionell zu bezeichnen und Huup Stapel (mit seiner halben Vokuhila-Frisur) zeigt in seiner schludrigen Lässigkeit, wo Dick Maas seine Vorbilder hat (ein vereitelter Bäckereiüberfall gleich zu Beginn ist eine Variante zu dem Bankcoup aus "Dirty Harry"). Aber was dem Film an Raffinesse fehlt, die eine komplizierte Aufklärung gebracht hätte, macht er durch flotten Ablauf wieder wett.
Dafür gibt es aber zwei schöne Actionssequenzen, darunter eine der besten Motorbootjagden seit langem zu sehen, so halsbrecherisch, daß man sie am liebsten gleich noch mal sehen will.
Dafür gibt es nur zwei Worte: Echt hart.
Und natürlich 8/10 Punkte.