Review

Der Unterwasser-Bond!

Leider beging man bei „Thunderball“ den Fehler, „Goldfinger“ übertreffen zu wollen, was sich als schwierig bzw. fast unmöglich herausstellte. Dabei kam ein etwas lebloser Film raus, der aber über weite Strecken sehr zu unterhalten weiß und vor allem durch seine wunderschönen Unterwasserszenen beeindruckt.

Der Film erzählt die Geschichte eines entführten Flugzeuges, das zwei Atombomben an Bord hatte, welche nun im Besitz von SPECTRE sind. Der Drahtzieher dieser Aktion ist Largo (Adolfo Celi), die „Nummer 2“ der Verbrecherorganisation, die man bereits im zweiten Bondfilm kennen lernte. Er möchte 300 Million Dollar Lösegeld oder zwei Großstädte würden vernichtet. Ein klarer Fall für den britischen Geheimdienst James Bond (Sean Connery) einzuschalten um dies zu verhindern.

Adolfo Celi macht seine Sache als Bösewicht Largo gut, die Augenklappe wirkt durchaus bedrohlich. Das Bondgirl ist Domino (Claudine Auger), die wohl hübscheste Weggefährtin, die Bond jemals hatte oder haben wird. Sie ist einfach eine Augenweide, spielt aber nicht unbedingt eine große Rolle. Sean Connery wirkt in seinem vierten Auftritt schon etwas betrübt, dennoch keine schlechte Leistung.

Obwohl der Film der erste Bond ist, der in 1:2.35 Panavision gedreht wurde, reicht er inszenatorisch nicht an seine Vorgänger heran. Manche Szenen, speziell am Anfang in der Beautyklinik wirken unnötig in die Länge gezogen und erzeugen kaum Spannung. Auch Showdown ist zu lang – der Unterwasserkrieg ist zwar spektakulär und für die damaligen Verhältnisse revolutionär, wird aber aufgrund seiner Länge schnell langweilig. Die eskalierende Bootsfahrt wirkt durch die eher schwache Projektion etwas lieblos und die Prügelei im Zeitraffer hätte nicht unbedingt sein müssen.

Dennoch bleibt ein guter Bondfilm, zwar mit einigen Hängern am Anfang und am Ende, aber im Mittelteil befindet sich der Film auf hohem Niveau. Er wagte neues und gilt zu Recht als Klassiker. (7/10)

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