Inhalt:
Will ist eine Insel. Behauptet er. Deswegen passt es ihm auch nicht sonderlich in seine für ihn funktionierende Welt, dass er den ihm nicht ganz unähnlichen Marcus kennenlernt, zu dem er allerdings bald eine Art Freundschaft aufbaut...
Relativ typischer Hugh Grant Film; eben auf seine bekannten Rollen zugeschnitten. Muss ja nicht schlecht sein. Allerdings driftet der Film ab der Hälfte dermassen ins stereotype Kitschmuster und die Vorhersagbarkeit ab, dass er unterm Strich zwar ein netter Nachmittagszeitvertreib, aber keineswegs so witzig oder unterhaltsam wie einige Filme ähnlicher Machart ist.
Die Darsteller geben sich Mühe. Unser Hugh spielt auf seine Art den Eigenbrötler; eine Rolle, die er wohl seit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" nicht mehr losgeworden ist. Die Monologe zu Anfang des Films sind klasse und haben Witz. Im Gegensatz dazu steht der ständige Wechsel zu Marcus, der in der Schule permanent gehänselt wird und dessen Privatleben mit seiner suizidgefährdeten Mutter auch nicht gerade Anlass zum jubeln gibt. Dieser ständige Wechsel mach unsicher. Komödie? Drama? Vielleicht beides. Naja.
In der ersten Hälfte meint man, dass es wohl auf ein anbandeln zwischen Will und Marcus' Mutter hinauslaufen wird (was ja wohl das Letzte gewesen wäre). Aber nein, nach knapp 2/3 des Films kommt noch Rachel, in die sich unser Überzeugungssingle doch glatt verliebt. Dann noch ein paar dramatisch/peinliche Situationen, die obligatorische ins-Gewissen-reden-Szene plus folgender Einsicht und am Ende sitzen alle happy zusammen und feiern Weihnachten. Möööö! Die "Beziehung" zwischen Marcus und Ellie lass ich mal aus...
Die Musik besteht aus diesem Film-Brit-Pop Einheitsbrei, dem ich zwar nichts abgewinnen kann, aber dafür fällt er nicht so auf die Nerven wie manches Dummdancegefiepse!
Zwischendurch ist der Film aber auch richtig unterhaltsam, Hugh sei Dank. Zwar kommt er mir ab und an etwas gelangweilt vor, aber die meisten sehenswerten Szenen stellen ihn in den Mittelpunkt. Z.B. einige Rückblenden, unter anderem das mit Amnesty International.
Dass der Film vor'm Ende so abrutscht kann man allerdings nicht Autor Nick Hornby (High Fidelity) in die Schuhe schieben, denn laut dem Making Of ist das letzte Drittel auf dem Mist der Filmemacher gewachsen. Tja.
Fazit:
Guter Beginn, zum Schluss geht's bergab. Kann man sich mal ansehen. "Vier Hochzeiten..." bleibt zwar mein Hugh Grant Favorit, "About A Boy" ist aber auch nett. Mehr leider auch nicht. 6/10