Super süß und super sexy (2002)

Trash kannes etwas wunderbares sein. Damit meine ich nicht den ungewollten Trash Marke Troma oder andere unfreiwillig komische Geschichten. Ich meine das bewusste Kokettieren mit Geschmacklosigkeiten wie es z.B. John Waters in seinen Frühwerken vorgemacht hat. Da wird um Konventionen einen großen Bogen gemacht und das zurecht. Das sowas auch gehörig in die Hose gehen kann sieht man an diesem Beispiel.

Christina (Cameron Diaz), Glamour Girl der abgebrühtesten Sorte, ist mit ihrer Freundin Courtney (Christina Applegate) auf der Suche nach einer flüchtigen Barbekanntschaft. Sie hatten vergessen die Telefonnummern auszutauschen und nun befürchtet sie die Liebe ihres Lebens zu verpassen. Punkt. Das wars. Mehr Inhalt gibt es nicht.

Muss ja nicht unbedingt schlecht sein, solange die Gags zünden und das Ganze auch Charme hat. Hat es aber nicht. Vielmehr hat der Film einige der unmöglichsten Szenen der bisherigen mir bekannten Filmgeschichte. Wenn mit voller Insbrunst drei Minuten lang der Penis Song geträllert wird, wisst ihr was ich meine.

Ein weiteres Problem des Films ist seine Unentschlossenheit. Einmal möchte er campy sein, dann sowas wie American Pie für Endtwens und im nächsten Moment dann doch nur eine Romantic Comedy mit Star Vehikel Cameron Diaz. Von ihr übrigens die übelste Performance die ich bisher sah. Einziger Lichtblick in der Besetzung für mich ist Christina Aplegate, bei der ich es immens schade finde, daß sie den Sprung auf die große Leinwand nie so richtig geschafft hat.

Der Fairness halber soll nicht unerwähnt bleiben, daß sich die Kritik auf die deutsche Sprachversion bezieht. Allerdings sind die Leute die ich kenne und den Film mögen auch alle erstmal von der deutschen Synchronfassung angefixt worden und vom angefixtsein bin ich hier wirklich weitsmöglich entfernt.

Von Regisseur Roger Kumble hätte man übrigens mehr erwarten können, hatte er doch mit deme ersten Teil von Eiskalte Engel schon bewiesen, daß er witzige, richtig böse Komödien (wenn auch College Comedys) auf die Leinwand bringen kann.

04/10