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Was uns mit „Das Leben und Sterben einer Pornobande“ aufgetischt wird, ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Zugegeben trifft der Film mit seiner Bildsprache abseits des Mainstreams nicht jedermanns Geschmack, wartet dafür aber mit einer provokanten Story und einigen expliziten Sex- und Gewaltdarstellungen auf. Die sehr realistischen Tötungsszenen werden blutig und äußerst graphisch in Szene gesetzt. Es mag Leute geben denen es gefällt, wenn ab und an ein Pimmel aus der Hose baumelt oder nackte Titten in Großaufnahme durchs Bild hüpfen, für die Gorehounds unter uns wirkt das auf Dauer aber eher ermüdend. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass sich die auf dem Cover groß angekündigten expliziten Sexszenen auf ein Minimum beschränken und lediglich als kurze Videoclips in die Handlung mit einfließen. Die Protagonisten werden dabei gottlob nicht in „Hardcore Action“ gezeigt. Bis auf die attraktive Darstellerin der „Una“, die der Ex-Dschungelbewohnerin Giulia Siegel zum Verwechseln ähnlich sieht, entsprechen nämlich alle Schauspieler nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsbild. Ansonsten pendelt der Film fernab jeglicher Logik zwischen knallharten Snuffszenen und unfreiwilliger Komik hin und her, ohne auch nur annähernd die Klasse ähnlich gelagerter Filme zu erreichen. Zwei Szenen bleiben jedoch garantiert im Gedächtnis des Zuschauers haften. Zum Einen eine wirklich sehr realistische Snuffszene eines (hoffentlich) nicht echten Kriegsvideos, in dem die Enthauptung eines Kriegsgefangenen gezeigt wird, zum Anderen eine aus Werken wie „Caligula 2“ oder „Emanuelle in America“ hinlänglich bekannte Darstellung von Zoophilie. Diesmal nuckelt jedoch zur Abwechslung mal ein männlicher Darsteller genüsslich am besten Stück eines Hengstes, pfui Deivel!

Da von „Das Leben und Sterben einer Pornobande“ keine synchronisierte Fassung existiert, sei an dieser Stelle noch gesagt, dass das Lesen der deutschen Untertitel des Öfteren von den expliziten Szenen ablenkt, weil über das Gezeigte meist ein „Voice Over“ gelegt wurde. Das Bild der Blu-ray Disc enttäuscht im Übrigen auf der ganzen Linie, zu unscharf und vor allem in dunklen Szenen zu grobkörnig ist das Ganze. Deshalb reicht der Griff zur wesentlich günstigeren DVD vollends aus.

„Das Leben und Sterben einer Pornobande“ ist ein provokantes Stück Filmgeschichte, das die Grenzen des guten Geschmacks mehrfach überschreitet und mit Sicherheit die gängigen Sehgewohnheiten sprengt. Angesichts der deutschen Zensurgeschichte grenzt es eigentlich an ein Wunder, dass der Film bis heute an einem Verbot vorbeigeschrammt ist. Für die hartgesottenen Allesseher sicherlich einen Blick wert, alle anderen sollten tunlichst die Finger davon lassen.

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