Review

Alfred Hitchcock ist froh... früh genug gestorben zu sein! 


Oft als „der mieseste Film der Neuzeit“ betitelt, war es endlich an der Zeit, mitten in einer echten Pandemie, in dieses unfassbare Vogelgrippegestrüpp zu tauchen, irgendwo zwischen einem Anti-„The Birds“, selbst ist der Mann und (schlechten!) PSOne-Games. „Birdemic“ handelt von einem jungen Mann, der gerade seine Traumfrau (immerhin Victoria Secret-Model!) gefunden hat - doch aggressive Adler, die scheinbar grundlos die Menschheit angreifen und dezimieren, stellen seine Pläne mit der Schönen gehörig auf den Kopf...

Wenn ich mich kurz fassen wollen würde, müsste ich nur die guten, oder sagen wir immerhin gut gemeinten, Dinge an dieser Homemade-Katastrophe aufzählen. Das wären das Äußere des Models, das der Film immerhin „nur“ 80 Minuten lang ist und man den grundlegenden Umwelt- und Tierschutzgedanken zumindest loben kann (selbst wenn Letzteres natürlich auch schon mehr als abgenutzt zum Einmaleins des Tierhorrors gehört). Ansonsten ist „Birdemic“ so schlecht, dass es schon nicht mehr lustig ist... Wow. Das ist ein Teil, das deine Grenzen testet, keine Frage. Was James Nguyen hier zusammen gezimmert hat, setzt definitiv neue Mindestrekorde. Masochisten (mich eingenommen) mögen einen solchen kümmerlichen, ernst gemeinten Reintrash zwar immer noch sympathischer finden als den hundertsten, hochgezüchteten „Sharknado“, doch davon können sich weder der Film noch moi wirklich was kaufen. Das Ding tut einfach unendlich weh und ist nicht schönzureden. Man packt sich öfters ungläubig an den Kopf als am 11. September 2001. Wer endlich und ohne Alternative mal eine 1/10 sehen will - hier seid ihr richtig! Vom katastrophalsten Tonschnitt aller Zeiten über Darsteller, die steifer sind als der Protagonist aus „A Serbian Film“ nach drei blauen Pillen, bis hin zu Effekten, die ich in zwanzig Minuten mit Paint besser hinbekomme - „Birdemic“ muss man sehen, um es zu glauben! Ein Kultkuriosum, das mit dem Schlechtesten des Schlechten aus allen filmischen Zeiten konkurrieren kann. Ohne Zweifel sprachlos machender Bodensatz - deswegen definitiv schon wieder sehenswert. Zumindest einmal im Leben. 

Fazit: Brei like an Eagle... historisch mies. Chapeau! Das ist ein moderner Tiefpunkt, keine Frage. „Birdemic“ könnte Krebs verursachen. Oder heilen. Man weiß es noch nicht. Jedenfalls: angucken auf eigene Gefahr! Tierhorrorschocktherapie. Einmalig katastrophal. Einer dieser jetzt schon legendären Filme, die man einfach mal gesehen haben muss - selbst wenn man nicht auf Trash (im traditionellsten Sinne) steht. Nur um mitzureden und die Wertungsskala zu justieren. Meinen Respekt hat Herr Nguyen! 

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