Review

Bei der Erforschung eines Planeten wird in ein weibliches Crewmitglied der "Samen des Bösen" eingepflanzt, was bei ihr zu enormer Körperkraft führt, die sie dazu nutzt, um die andere Forscher aus dem Weg zu räumen.

Fremde Planeten, Raumschiffe und die Weiten des Weltalls bieten an sich ein gutes Pflaster für klaustrophobische Alienschocker, denn Fluchtmöglichkeiten sind hier begrenzt und so sind die Betroffenen gezwungen, sich der Gefahr zu stellen. In "Samen des Bösen" ist mit dem untertemperierten Planeten, dessen Bewohner ausgestorben scheinen, seinen verzweigten Höhlen und dem gang- und raumreichen Forschungsschiff räumlich alles gegeben, um eben einen solchen Alienschocker zu schaffen, doch leider mangelt es an einer interessanten Story und einer gelungenen Umsetzung, was insgesamt zu einem mittelmäßigen Resultat führt.
Die Geschichte besteht wirklich nur daraus, dass das Forschungsteam auf den Planeten kommt, die Frau wird geschwängert und dezimiert die Mannschaft. Etwas Füllwerk gibts dann durch Kristalle, die einen Kerl Amok laufen lassen und eine feststeckende Frau, die sich den Fuss absägt, was den Film wohl spektakulärer machen soll, sich aber wenig sinnvoll in die Handlung einfügt.
Ein weiteres Problem ist, dass einem sämtliche Figuren des Filmes nicht näher gebracht werden. Sie sind halt einfach da, aber bleiben komplett ohne Charaktereigenschaften, so dass man keine Bindungen zu ihnen aufbaut und so lässt einen deren Kampf ums Überleben kalt. Lediglich das ewige Geschreie der Besamten sorgt für Emotionen, nämlich mit zunehmender Dauer für Genervtheit, weil es dermaßen überbeansprucht wird.
Optisch ist das Geschehen recht gelungen eingefangen. Vor allem die Farbgebung bei den außerhalb des Raumschiffs spielenden Passagen gefällt mir und auch die Soundeffekte (besonders die Windgeräusche) und die Musik verleihen dem Treiben eine passende Untermalung.
Bei der Umsetzung der Morde, die nicht besonders explizit dargestellt werden, muss man wiederum ein paar Abstriche machen, denn wenn sich blutiges Treiben direkt vor der Kamera abspielt, dann wirkt es meist doch eher unfreiwillig komisch, wie zum Beispiel in der Szene, in der die werdende Mutter einem Opfer den Reisverschluss des Raumanzugens öffnet und ihr sofort die in rote Farbe getunkten Gummigedärme entgegenpurzeln.
Alientechnisch wird ebenfalls nicht viel geboten. So sieht man bei der witzigen Befruchtungsszene lediglich ansatzweise den außerirdischen Samenspender, der über ein langes durchsichtiges Rohr sein Pulver verschießt und bekommt dann erst wieder ganz am Ende nach der Geburt Aliens zu sehen, wobei mir diese optisch gut gefallen, jedoch viel zu wenig aus ihnen gemacht wurde.

Insgesamt ist "Samen des Bösen" ein mittelmäßiger Weltraumslasher, aus dem mit einer interessanteren Story und vor allem mit einer (tieferen) Charakterisierung der Figuren wesentlich mehr hätte gemacht werden können.

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