So ganz langsam bin ich jetzt mit den arg billigen Alien-Ripoffs der frühen 80er durch – aber man sehe mir bitte nach, dass ich für diese schmoddrigen Schnellschüsse nicht auch noch extra Kohle abdrücken wollte.
Nach den Amis und den Italienern waren mit „Insemnoid“ nun also die Briten dran, die sich anhand des Films einen Namen machten, weil ja darin eine Frau von einem Alien vergewaltigt und geschwängert wurde. Generell steh ich nicht auf solche Filmphantasien, aber gar so graphisch war die Chose dann doch wieder nicht und extremst suppige Effekte wie in „Astaron“ gibt es auch nicht zu entdecken.
Stattdessen präsentiere ich stolz einen der unaufgeregt statischsten Filme aller Zeiten: emotional gebremst, dein Name ist „Samen des Bösen“.
Wir haben hier, streng nach Alien-Vorbild, eine muntere Schar Männ- und Weiblein auf einem fernen Planeten, die irgendein obskures Höhlensystem der ausgestorbenen Bewohner untersucht und sich sein Hauptquartier in die Felswände montiert hat. Da gibt eine Transportbahn, Tunnel, Schleusen, alles was dazu gehört. Was sie da wirklich mit anfangen wollen, ist nicht so ganz klar, aber da liegen irgendwelche obskuren Kristalle rum (deren Eigenschaften nie erschlossen werden) und irgendwo hängt ein Tropfstein mit reichlich Guano drauf rum, der alsbald zwei Teilnehmern um die Ohren fliegt und einen von ihnen „infiziert“. In der Folge passieren dann verschiedene Sachen, die alle mehr oder minder uninteressant sind: der Infizierte läuft und fährt munter durch ein paar Tunnel, eine besonders Ungeschickte stirbt bei dem Versuch, sich den Fuß abzusägen (vermutlich die dramaturgisch beschissenste Szene des gesamten Films) und alles sind unglaublich „egal“ drauf, selbst als die Aussichten immer beschissener werden.
Irgendwann turnt dann tatsächlich ein Alien dort herum, spannt eine Frau in so eine obskure Maschine und setzt eine Schwangerschaft an. In der Folge dürfen sich alle ungelenk darum bemühen, sich besonders deppert dabei zu verhalten, die Besagte (nicht) zu stoppen. Selbige hat nämlich unglaubliche Kräfte entwickelt, die mal da und mal weg sind, genauso wie ihre hellen und besessenen Phasen.
Enorm ist dabei nur der Bodycount, denn es gibt tatsächlich 15 mögliche Opfer, die sich alle nicht dadurch unterscheiden, dass sie total austauschbar sind und wirklich keiner als Identifikationsfigur taugt. Stattdessen sagen sie hölzern doofe Monologe auf, während sie samt und sonders auf einen grausamen Tod warten.
Am Ende gibt’s dann noch ein Pärchen Alien-Babies, die halbwegs ansehnlich sind, aber das war es dann auch schon. Somit bleibt nicht mal Trashpotential, sondern nur ein fader Streifen ohne wirkliche Höhepunkt und mit viel von dem albernen hellroten Kunstblutersatz, der dummerweise schon seit Hammers „Dracula“ im Einsatz war.
Alien-Fans werden das Ding sowieso im Regal haben, alle übrigen können sich diesen ermüdenden Klops auch sparen. (3/10)