Der Vorgänger war in meinem Augen ein Totalausfall, jedoch nicht für die Produzenten. "Ein ausgekochtes Schlitzohr ist wieder auf Achse" war äusserst erfolgreich, so schob man drei Jahre später "Ein ausgekochtes Schlitzohr schlägt wieder zu" nach. Hal Needham und Burt Reynolds sind diesmal nicht an Bord, was die Fans der Reihe damals ganz schön verärgert haben dürfte. Doch erneut räumte dieses schache Sequel an den Kinokassen ab, knappe elf Jahre später folgte eine Serie. Eigentlich bewegt sich dieses Machwerk auf dem Niveau des Vorgängers, ist aber deutlich rasanter geraten, doch dafür fehlt hier Burt Reynolds als Bandit. Dick Lowry (Alf - Der Film, Bandenkrieg) löst Hal Needham als Regisseur ab, aber nicht mal der erfahrene Lowry kann das schwachsinnige Drehbuch von Stuart Birnbaum und David Dashev mit einer guten Regie übertünchen. So bleibt auch der dritte Teil weiter unter dem Durchschnitt.
Little Enos Burdette (Paul Williams) und sein Vater Big Enos (Pat McCormick) wollen die Eröffnung ihrer neuen Restaurantkette publik machen. Dafür engagieren sie Sheriff Buford T. Justice (Jackie Gleason) der gerade in den Ruhestand gegangen ist. Mit einem großen Fisch auf dem Dach, der zu Werbezwecken dient, hat Justice etwas mehr als einen Tag, um die Ranch von Little- und Big Enos zu erreichen. Sollte Justice das gelingen, bekommt er eine Viertelmillion Dollar, das muss natürlich verhindert werden und Bandit soll es richten. Doch der ist nicht verfügbar und so gibt sich Cledus "Schneemann" Snow (Jerry Reed) als Bandit aus. Schon bald kommt es zum ersten Aufeinandertreffen mit Sheriff Justice.
Ohne Sympathiträger Burt Reynolds kann es eigentlich nicht funktionieren, obwohl er im Vorgänger sehr lustlos agierte. Trotzdem ist und bleibt er das Aushängeschild der Reihe, doch der Zuschauer muss sich hier mit Jerry Reed (Der Überlebenskünstler, Der rasende Gockel) zufrieden geben. Reed kurbelt routiniert seine übliche Performance herunter, mit Herzblut ist auch er nicht dabei, aber große Vorwürfe kann man ihm auch nicht machen. Jackie Gleason (Zwei ausgekochte Gauner, Der Spielgefährte) schlüpft wieder in Buford T. Justice, der hier endlich wieder etwas mehr zu tun hat und vor allem mehr Screentime hat. Seine Onliner, Beschimpfungen und ewigen Streitereien mit seinem überaus dämlichen Sohn sind deswegen nicht besser geworden, richtige Lacher lässt der gesamte Film vermissen, höchstens ein paar Schmunzler kann man sich abringen.
Auch Sally Field musste weichen und wird durch Colleen Camp (Speed 2, Sliver) alias Dusty Nails ersetzt. Denn auch Schneemann, der sich hier nur als Bandit ausgibt, darf eine Braut aufgabeln. Eine richtige Lovestory kommt hier aber nicht zu Stande. Schneemann schlüpft in Bandits Klamotten, einen schwarzen TransAm hat er auch zufällig daheim in der Garage stehen und los geht die wilde Fahrt. Da diesmal die Laufzeit nur 80 Minuten beträgt, macht Lowry auch deutlich mehr Tempo. Man muss sich nicht lange gedulden, bis sich Schneemann und Justice in den Haaren haben. Desweiteren hat Schneemann die Aufgabe, Justice den Fisch abzujagen, was ihm auch ein paarmal gelingt. Aber der cholerische Sheriff lässt sich nicht so leicht abschütteln. Er legt sich sogar mit dem Ku Klux Klan, einem hartnäckigen Abschleppwagen und einem jungen Sheriff an.
Dies führt zu vielen Wortgefechten, Autocrashs und Verfolgungsjagden, die zumindest passabel in Szene gesetzt sind. Spektakuläre Szenen lässt der dritte Teil vermissen und auf Neuerungen braucht man nicht zu hoffen. Richtig nervig ist Bufords Filius, so dämlich kann kein Mensch sein und auch Little- und Big Enos mit ihren peinlichen Versuchen, Justice irgendwie das Leben schwer zu machen, hätte man getrost weglassen können. Eine kleine Premiere gibt es dennoch, denn hier verfolgt man sich nicht nur mit dem Auto, sondern es gibt auch eine kleine Motorbootjagd. Aber das macht den Film nicht besser und man schien das endlich kapiert zu haben und somit bleiben wir vor weiteren Sequels verschont.
Immerhin rasanter als der schnarchige Vorgänger, aber kaum besser. Alles ist zu kindgerecht, besonders der Humor und die gesamten Charaktere sind dermaßen überzogen. Der Plot ist ist im Grunde genommen genau gleich mit den Vorgängern zu setzen, neue Ideen bleiben aus. Und so endet die Bandit-Reihe mehr als enttäuschend.