Eine Gruppe von Studenten, darunter Alex und Gregor, entdecken ein Portal, das denjenigen, der es durchschreitet, für eine Stunde in die Zukunft versetzt. Bevor die Freunde dieses Phänomen für sich nutzen können, geschieht ein Mord. Wer ist der Killer?
Der 20minütige Kurzfilm aus dem Schwäbischen schaffte es immerhin auf die Shocking Shorts 2010 Kompilation, man muß aber auch sagen diese 20 Minuten sind wirklich picke packe vollgepackt mit Story. Hier haben vier Student ein Zeittor entdeckt (oder auch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum, erklärt wird das Phänomen nämlich nicht) das sich jede Nacht pünktlich um eins nach Kneipenschluß öffnet (was es etwas verwunderlich macht, das dies noch niemand entdeckt hat, zumal es mitten in der Stadt eben in der Einkaufs"passage 33" liegt.
Dieses Portal bietet die Chance sich eine Stunde in die Zukunft portieren zu lassen, dort unsichtbar ist, aber dafür mit Gegenständen interagieren kann. Streit entbrennt als einer dies an die Öffentlichkeit geben möchte, ein anderer sich aber erst mal persönlich bevorteilende Zwecke dafür überlegen möchte. Das sich daraus erst einer, dann sogar mehrere Morde ereignen und am Ende noch ein nicht ganz uncleverer Twist und Doppeltwist gezaubert wird, mag ich jetzt nicht vorspoilern, aber dennoch den Machern ein Kompliment aussprechen.
Wer immer für Ton und Kamera zuständig war hat einen sehr guten Job erledigt. Der Sound ist klar und auch die zahlreichen Kameraspielchen, wie unterschiedliche Farbgebungen, Winkel oder auch die verschwommenen Wirbeleffekte während des Zeitsprungs wirken nicht aufgesetzt, sondern auch wirklich zweckmäßig, da kann man schon über die dann eher maue Explosions-CGI des Hochhauses hinwegsehen. Auch die Darsteller sind im Rahmen einer kleinen Produktion gut gewählt, haben Berufserfahrung und stehen da klar vor den Nasen, die man so in der deutschen Amateurszene üblicherweise aus dem Freundeskreis rekrutiert.
Mit der Geschichte hat man sich auch schwieriges Geläuf begeben. Gar nicht so einfach in so kurzer Zeit eine komplettes Zeitreiseabenteuer, Murder Mystery und sogar noch eine längere Auflösung wer nun wem gegen oder mit dem anderen agierte abzuliefern. Als Zuschauer sollte man hier schon bei der Sache sein, denn sonst verliert man schnell den Anschluß und am Ende mußte ich trotzdem erst mal fünf Minuten rekapitulieren, ob ich da nun wirklich durchsteige, oder alles wirklich ineinander greift. Zumindest die Physikvorträge im Klassenraum über Entropie hätte man da gerne weglassen können, die verwirren da eher noch zusätzlich. Ansonsten aber wirklich Daumen doch nach oben. Für einen Newcomer ist das ein respektables Ergebnis, schade das da bisher nichts nachkam.
7/10