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Die Achtziger Jahre bescherten dem Film so manches, unter anderem auch das Dirty-Flash-Dance-Fieber das Menschen rund um den Globus infizierte. Es ist also kaum verwunderlich das auch im Land der aufgehenden Sonne eine Zeit lang weite Sweater über hautengen Bodys mit Legwarmern zu Grundausstattung hipper Tanzmädels gehörten.
„Harbor Light Monogatari - Fashion Lala Yori“ aus dem Jahre 1988 schlägt in genau diese Kerbe – Tanzen, Mode, rebellische Jugend… alles im todschicken 80s Look.
Die Geschichte beginnt dabei wie klassische Animekost, kleines Mädchen muss bei Verwandten leben und wird etwas aschenputtelmäßig behandelt, hat aber ihren großen Traum (in diesem Fall Modedesignerin) und zeigt es am Ende allen indem sie den großen Tanzwettbewerb der Stadt nicht nur mit dem schönsten Kleid, sondern auch noch den graziösesten Tanzmoves aufmischt.
Weil das aber allein scheinbar noch nicht reicht gibt’s obendrauf noch einen waschechten good looking Teenage Rebellen samt Motorrad der mit seiner Gang den Wettbewerb ordentlich aufmischen will und ein Zaubermodebuch aus dem kleine süße Feen kommen.
Das alles in knapp 50 Minuten – geht schief, war aber auch vorhersehbar.
Was sich in den ersten 15 Minuten noch ganz brauchbar warmläuft gerät dann schnell ziemlich aus dem Ruder wenn jugendliche Nachwuchsrocker plötzlich besten organisierte Sprengstoffattentate auf große Stadien verüben und Molotowcocktails auf harmlose Zuschauer schmeißen. Und für was, weil Sohnemann nicht gefällt das Papa ein kleines Flittchen nagelt das kaum älter ist als er selbst und die dann auch noch beim Wettbewerb antreten lässt?
Irgendwie ganz schön extrem, hätte man vielleicht doch lieber erst einmal zu Frau Kallwass gehen sollen.
Aber was soll man auch erwarten von einer Welt in der ein blöder Tanzwettbewerb scheinbar das allerwichtigste zu sein scheint?
Na wenigstens unsere kleine Hauptdarstellerin bleibt die meiste Zeit über erträglich und hält ein Restinteresse an der Geschichte wach, zumindest bis zu im Finale mit ihren beiden Zauberelfen zur blonden Tanzmaus mutiert und das, inzwischen zum verwüsteten Schlachtfeld gebombte, Stadion mit ihrer lausigen Tanzeinlage erlöst. (und dabei selbst architektonisch wieder instand setzt!)
Man so eine Geschichte kann doch wirklich nur den Fieberträumen einer elfjährigen entspringen.
Vielleicht wäre das Ganze noch etwas ansehnlicher wenn wenigstens optisch etwas geboten würde, gerade die finale Tanzszene hätte sich ja dafür angeboten, aber hier scheint sowohl das Alter des Films als auch das wohl damals nicht sehr üppige Budget der Produktion seinen Tribut zu fordern.
Zwar hat man, gerade auch im Vorspann, durchaus die ein oder andere interessante visuelle Idee zu bieten, aber in der Länge verläuft sich das und übrig bleibt selbst für damalig Zeit höchsten mittelmäßige Durchschnittsware.

Na ja, wer auf 80er Kitsch steht, der hat vielleicht hier und da was zu schmunzeln und zumindest die sympathische Hauptfigur kann auch noch ein bisschen was retten, trotzdem alles andere als ein must-see, dieses Fashion Lala.

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