Sam Lombardo ist an seiner Schule der Vertrauenslehrer und soll angeblich seine Schülerin Kelly Van Ryan vergewaltigt haben. Auch die drogenabhängige Suzie erhebt die gleichen Vorwürfe gegen ihn. Lombardo bestreitet natürlich alles und so kommt der Fall folgerichtig vor Gericht. Dort stellt sich heraus, dass Kelly und Suzie sich die Geschichte mit der Vergewaltigung nur ausgedacht hatten. Lombardo kassiert nachdem seine Unschuld bewiesen ist, bei Familie Van Ryan ordentlich ab. Langsam aber sicher stellt sich heraus, dass die Abzocke von Anfang an geplant war...
So weit zur Story, welche nur den Beginn einer kompliziert gestrickten Intrige darstellt. Im Laufe des Filmes wird der Zuschauer von einer Flut von Wendungen und Drehungen nämlich förmlich erdrückt. Nachdem die Handlung zu Anfang nur allmählich voranschreitet und fast schon etwas ermüdend erscheint, wird in der letzten halben Stunde nochmal richtig Gas gegeben. Kaum ist man im Glauben, die Partner dieses großen Coup seien gefunden, so enttäuscht der Film den Zuschauer im nächsten Moment wieder. Zum Ende wird es allerdings vorhersehbar, dass man sich wieder auf einer falschen Fährte befindet. Denn wenn man den ganzen Film über so hinters Licht geführt wurde, dann rechnet man einfach schon instinktiv mit der nächsten Wendung.
Interessant ist auch, wie sich vermeintlich "gute" Charaktere plötzlich um hundertachtzig Grad drehen. In einem Moment sind manche Personen ja fast schon psychopathisch veranlagt und im nächsten stellt sich heraus, dass gewisse Taten doch nur Show waren. Kein Charakter ist hier wirklich berechenbar und dazu passt auch wunderbar ein Zitat aus dem Film: "Die Menschen sind meistens anders, als man denkt". Dies trifft den Nagel hier wirklich auf den Kopf.
Die Schauspieler haben ihre Hausaufgaben eigentlich allesamt gut erledigt. Wie gesagt, werden sehr viele Charakterumwälzungen dargestellt. Zudem kann man auch nicht behaupten, dass die weiblichen Darsteller, allen voran Denise Richards, mit Reizen geizen.
Etwas übertrieben scheint mir bei einer Person, dass sie einen Intelligenzquotienten von ungefähr 200 haben soll. Einen IQ von 75 haben geistig Behinderte, und Menschen mit einen IQ von 100 sind normalbegabt. Setzt man das jetzt in Relation, so müsste der Person mit dem angeblichen IQ von 200 das "Brain" schon aus dem Kopf gucken ;-)
Fazit: Einmal kann man sich "Wild Things" mit Sicherheit ansehen. Beim zweiten Mal geht die Unberechenbarkeit, die den Streifen auszeichnet, aufgrund der Tatsache, dass man den Film schon kennt, leider verloren.
Ich beende mein Review jetzt, indem ich noch einmal etwas aus dem Film zitiere: "Ich sag dir nur eins: Ich hasse Überraschungen!" (Was für eine herrliche Selbstironie!)