Review

Die Teeniefilmschwemme der letzten Jahre brachte durchaus einige brauchbare Vertreter hervor, aber was man sich bei einer Gurke wie „Party Animals“ gedacht hat, weiß ich auch nicht.

Hier wurde so ziemlich alles, was Sachen wie „American Pie“ so sehenswert gemacht hat, grob vernachlässigt: Identifikationsfiguren für den Zuschauer, zündende Gags zum richtigen Zeitpunkt, ein paar leise Untertöne, eine halbwegs spannende Geschichte – all das fehlt in „Van Wilder“. Stattdessen gibt es Hirnlos-Humor der peinlichsten Sorte, wobei keine Körperflüssigkeit ausgespart wird, sogar Hunde dürfen ihr Sperma für eine ganz besondere „Spezialität“ hergeben. Wenn die Gags wenigstens noch aus den Situationen heraus entstehen würden, wäre das manchmal vielleicht lustig, doch hier wurden wohl erst die Jokes geschrieben, danach die Rahmenhandlung. Das führt dazu, dass „Party Animals“ furchtbar schlecht konstruiert erscheint, dass die Witze nicht spontan kommen, sondern immer herbei gezwungen wirken.

Die Charaktere sind dabei höchstens primitive Abziehbilder besserer Genrevertreter. Van Wilder ist der unbestrittene Partyking auf dem Campus, aber notenmäßig eine echte Pfeife. Dafür kriegt er die meisten Weiber ab und verliebt sich in das 08/15-College-Blondchen Gwen (immerhin verdammt gut aussehend: Tara Reid), die entgegen jeder Logik mit dem arrogantesten Streber der ganzen Uni zusammen ist. Das ist nicht nur völlig unglaubwürdig, sondern auch total vorhersehbar, denn wer am Ende wem in den Armen liegt, dürfte klar sein. Einziger Pluspunkt ist der Inder, der vor allem bei seinem ersten Auftritt für gute Lacher sorgen kann.

Eine Alibi-Nebenhandlung für ein bisschen Ernsthaftigkeit wurde nicht ausgespart, denn auf gutes Zureden seiner neuen Flamme schafft es Van Wilder zum Schluss doch noch, durch die Prüfungen zu kommen. Deshalb ist es mit seinem ungezügelten Campusleben nun vorbei und uns bleibt hoffentlich eine Fortsetzung dieses Schundes erspart, den man selbst mit sechs Bier intus kaum witzig finden dürfte.

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