Die Schwarze Narzisse (1947)

Das ist so einer der Filme, die ich mir am besten angucken kann, wenn ich krank im Bett liege - die beruhigenden Technicolor-Farben, die unaufdringlichen aber guten Darsteller, die klassische Filmmusik, die Geborgenheit vermittelnde charmant-angestaubte Atmosphäre, die nicht zu aufregende Story...
Glücklicherweise liege ich jedoch nur selten krank im Bett, was den Nutzwert dieses 2,99 € Wühltisch-Schnäppchens dann doch etwas senkt ich es jedoch auch nicht als Fehlinvestition bezeichnen würde.

Man kann sich das alles ganz gut angucken und zuweilen werden aufgrund des Schauplatzes (ein Nonnenkloster in Indien) und der Machart Erinnerungen an den "Tiger von Eschnapur" wach nur daß bei den schwarzen Narzissen nicht so die Post abgeht.
Höhepunkt sind die Dialoge zwischen Oberin Clodagh (Deborah Kerr) und dem zynischen Verwalter Mr. Dean (David Farrar), die auch dazu führen, daß der Hintergrund der Charaktere mehr und mehr ausgeleuchtet wird.
Einmal geht es aber doch hoch her, als nämlich Schwester Ruth durchdreht, irre kichernd durchs Kloster tobt und schließlich sogar versucht, Mutter Oberin in die Tonne zu kloppen - hervorragend gespielt!

Großes Kino von damals, für Cineasten und Nostalgiker sicher ein ausgesprochener Leckerbissen, mir persönlich etwas zu bieder (jedoch erste Wahl bei Kopfschmerzen :o)