Seit frühester Kindheit hat Lutz (Christian Ulmen) seinen Weltenbummler-Vater nur selten gesehen. Kaum tauchte er auf, war er auch schon wieder verschwunden. Als Lutz bei einer Betriebsfeier seiner Freundin, der Polizistin Annette (Felicitas Woll) einen Heiratsantrag machen will, steht sein Vater plötzlich vor ihm und Lutz' Leben gerät aus den Fugen...
Ist ein Lustspiel über Alzheimer geschmacklos? Zweifellos nicht, wenn der Betroffene, der sich nebenbei als umtriebiges Schlitzohr erweist, so liebevoll gezeichnet und großartig dargestellt ist wie Walter (Michael Gwisdek aus "Kleinruppin forever" 2004 und "Boxhagener Platz" 2010). Hauptfigur bleibt aber Christian Ulmen in seiner Parade-Rolle als leicht unbedarfter
Fast-Bräutigam (siehe "Maria, ihm schmeckt's nicht" 2009 oder "Hochzeitspolka" 2010). Muss zugeben, ich mag den ehemaligen MTV-und Radio Fritz-Moderator, der seine Rollen akribisch erarbeitet, seit seinem Leinwand-Durchbruch als "Herr Lehmann" (2003), nur ist aus ihm mittlerweile ein richtig guter Schauspieler geworden, der in Till Endemanns deutscher Screwball Comedy viel mehr zeigen darf als dumm aus der Wäsche zu gucken. Der Film hat eine Reihe wirklich komischer Momente, das Tempo schwankt allerdings ein bisschen. Ein paar Verrücktheiten mehr hätten dem Film gut getan. Nur Mut, Herr Endemann!
Sie sind auf dem richtigen Weg! (7,5/10)