Überraschung ! Kickboxer 2 ist ein richtig guter Kampfsportfilm mit allen Klischees und sonstigen Dingen, was so ein Movie braucht. Erwartet habe ich ja nicht viel, aber dafür bin ich echt überrascht worden.
Vor allem so etwas von Albert Pyun ( Nemesis ) zu sehen. Regiesseur Pyun hat wirklich schon alles hinter sich. Ob Horror, Action, Science Fiction, Trash oder einfach nur purer Schrott. Aber das Kampfsportgenre scheint ihm zu liegen. Das drehbuch stammt übrigens von David S. Goyer ( Blade ).
Obwohl " Kickboxer 2 " ein B-Movie ist, sieht er sehr professionel aus, nur die Story ist vorhersehbar und bietet alle Klischees des Kampfsportgenres. Aber die Fans des Genres, wo ich mich eindeutig dazu zählen kann, interessiert die Story nur ganz am Rande und wenn man sich so einen Film anschaut, dann will man ja dabei nicht nachdenken, oder ?
" Kickboxer 2 " knüpft direkt an den van Damme Film " Karate Tiger 3 - Der Kickboxer " an. Man knüpft die Story gerade weiter. Es geht wieder um den fast unbesiegbaren Tong Po und um die Ehre der Sloanbrüder.
Inhalt:
David Sloan ( Sasha Mitchell ) ist Betreiber einer Kickboxschule und vor ein paar Jahren hat er seine Brüder Eric und Kurt auf mysteriöse Weise verloren. Doch nun geht seine Schule den Bach herunter. Um wieder das nötige Geld aufzutreiben, will David wieder in den Ring steigen. Das kommt dem skrupelosen Maciah ( Cary Hiroyuki Tagawa ) gerade recht, denn dieser will David zu einem Fight mit Tong Po ( Michel Quissi ) zwingen, um die Familienehre wieder herzustellen. David hat zunächst kein Interesse, doch als er erfährt, dass Tong Po am Tod seiner Brüder Schuld war, stellt er sich der Herausforderung.
Natürlich ist unser Held David hier ein herzensguter Mensch, lässt einige Kinder umsonst bei sich trainieren und will auch sonst nichts mehr mit Kämpfen zu tun haben. Man muss auch etwas warten, bis man David richtig in Aktion sehen darf, doch das Warten lohnt, denn die Fights sind erste Sahne. Auf jeden Fall sind sie nicht gleich wieder vorbei, sondern David braucht immer eine Weile bis er seine Gegner weichgeklopft hat. Das Ganze geschieht ziemlich brutal und dem Ein oder Anderen kommt eine ganze Blutfontäne aus dem Mund gespritzt. Die Choreographie ist perfekt und nur noch schwer zu toppen, nur Pyuns Einsatz von vielen Zeitlupen trübt den Spass etwas. Zeitlupen sind ja in Ordnung und passen gut zum Genre, aber nicht so Viele. Auf jeden Fall sind die Fights wirklich klasse und gut im Film verteilt. Es gibt keine Durststrecken in den 83 Minuten Nettolaufzeit.
Auch Xian ( Dennis Chan ) hat wieder seinen Auftritt als Lehrer und kommt extra von Thailand hergeflogen um David zu helfen. Nun zum Klischee was nicht fehlen darf. Genau, das Training. David wird bei einem Anschlag auf seine Halle schwer verletzt und wird dann von Xian wieder fitgetrimmt um dann Tong Po ordentlich die Fresse zu polieren. Auch die Story um einen fiesen Promoter darf nicht fehlen und dieser in der Gestalt von Maciah, bekommt von unseren Held am Ende extra Dresche.
Optik und Kulisse sind mehr als nur gelungen. Obwohl die Zeitlupen manchmal nerven, findet Pyun immer den richtigen Winkel für die Kamera, so dass man zum Teil wirklich ganz nah am Geschehen dran ist. Auch die Ringatmosphäre kommt sehr gut herüber. Da man in der Großstadt kaum Exotik findet, gibt es natürlich einige Trainingseinheiten am Strand.
Auch die Musikuntermalung von Tony Riparetti ist toll geworden. Die Musik ist richtig fetzig und vielseitig. Auch ganze Songs werden während des Film abgespielt. Vor allem den Titelsong kann man schon als richtigen Ohrwurm bezeichnen.
David Sloan wird von Sasha Mitchell verkörpert. Ein sehr junger Darsteller mit einem Milchbubengesicht. Ein durchschnittlicher Schauspieler, aber ein guter Fighter. In den Kämpfen macht Mitchell eine ausgezeichnete Figur. Auch im realen Leben hat er Kampfsportmäßig so einiges drauf, das sieht man hier auch.
Dennis Chan ist wieder in der Rolle des Xian zu sehen. Er ist auch wie im Orginal der unerbittliche Trainer, nur nimmt er hier alles etwas humorvoller.
Cary Hiroyuki Tagawa in der Rolle des fiesen Maciah. Diese Rolle steht ihm auch hier gut, in guten Rollen ist er ganz selten zu finden.
Auch Michel Quissi als Tong Po ist hier wieder dabei. Auch hier wieder ein fast unbesiegbarer Kämpfer und ein würdiger Gegner für Mitchell. Peter Boyle ist noch in der Rolle eines anderen Promoters zu sehen.
Fazit:
Ein Kampfsportfilm wie ich ihn mag. Die Fights sind hart, lang und sehr blutig. Die Darsteller sind guter Durchschnitt, Optik und Sound sind sehr gut gelungen. Nur der übertriebene Zeitlupeneinsatz nervt manchmal. Fans des Genres und der Action können sich hier richtig schön ergötzen.