Alle Kurzkommentare


8

Wer anspruchsvolles Kino mag, sollte Asien im Blick behalten! Es wäre zu schade, wenn hierzulande der Blick einzig auf von Trier und Konsorten haften würde. Geständnisse ist jedenfalls einer der wenigen Filme, zu denen mir kein anderer Titel zum Vergleich einfällt. Der Film ist gleichermaßen Thriller, Drama, Arthaus, Milieustudie und dabei zu fast keiner Sekunde vorhersehbar. Optisch und dramaturgisch über die volle Laufzeit ein Genuss, weil er eben so anders ist als alles, was man kennt. Besonders hervorzuheben: Die zahlreichen Wechsel der Erzählperspektive, wobei bewusst keine Figur als Sympathieträger genügt. Wenn man unbedingt Kritik anbringen will, kann man bestenfalls den Mittelteil als etwa zäh beschreiben. Doch jedes einzelne Geständnis geht letztlich unter die Haut, wenn man bereit ist, sich auf diesen Stoff einzulassen. Starke Bilder, viele Facetten. Würdiges Finale. Top! 8/10

8

Ein langsamer, unglaublich pessimistisch-böser Film über Rache, Schuldabwälzung und über die Denkweise von Kindern, Eltern und Lehrern. Exzellent in einem sehr eigenen Stil in Szene gesetzt: Zeitlupenaufnahmen, sehr "glatt" komponierte Bilder, mal Weichzeichner mal sehr harte und klare Bilder. Kontrollierter Einsatz von Farben zur Bildkomposition. Sicher nicht jedermanns Sache, aber der Stil passt irgendwie sehr gut zum verwirrten Leben japanischer Frühteenager. Die Handlung ist eigentlich relativ gradlinig (und gelegentlich auch vorhersehbar), aber die ruhige aber nicht langweilige Erzählweise, die sich genau die Zeit nimmt die sie braucht und die schon erwähnte Bildinszenierung machen den Film zu einem besonderen, etwas verstörenden Erlebnis.

Kritik verlinken oder schreiben
Details
Ähnliche Filme