"Du kannst nichts dafür, der war schon vor tausend Jahren so."
Zauberer Balthazar Blake (Nicolas Cage) sucht bereits seit Jahrhunderten nach dem Nachfolger des legendären Merlin, der ihm einst die Anwendung von Zaubern lehrte. Er hofft durch ihn seine große Liebe Veronica (Monica Bellucci) aus ihrer Gefangenschaft befreien und ihr die Seele der bösen Zauberin Morgana (Alice Krige) austreiben zu können. In dem unscheinbaren Dave Stutler (Jay Baruchel) erkennt Balthazar die noch schlummernden Mächte des lange verblichenen Merlin. Daher nimmt er Dave als Zauberlehrling auf und unterrichtet ihn in den Geheimnissen der Magie. Parallel lässt Maxim Horvath (Alfred Molina), der Erzfeind Balthazar's, nichts unversucht um Dave's Ausbildung zu unterbinden.
Nach "Prince of Persia“ ist "Duell der Magier" die zweite gemeinsame Produktion der Bruckheimer und Disney Studios im Jahre 2010. Beiden Filmen merkt man ähnliche Schwächen sowie Stärken an. So ist auch "Duell der Magier" sehr kalkulierbar und uninspiriert, und hebt sich durch immens aufwendige Effekte ab.
Die Namen Jerry Bruckheimer, Jon Turteltaub und Nicolas Cage erinnern den geübten Kinogeher sofort an die "Vermächtnis"-Reihe. Und tatsächlich erinnert die diesmalige Achterbahnfahrt ein wenig an die "Indiana Jones" angelehnte Reihe. Statt Schätzen und modernen Hilfsmitteln stehen allerdings Magie und der ewige Kampf zwischen Gut und Böse im Vordergrund.
Originalität sucht man bei dem modernen Fantasyfilm vergebens. Ohne echte inhaltliche Höhen erzählt "Duell der Magier" eine abgedroschene Geschichte um einen noch jungen Außenseiter, dem es aufgetragen ist außergewöhnliche Leistungen zu erbringen und so, mal wieder, die Welt zu retten. Die obligatorische Schnulze um eine Angebetene aus früheren Tagen findet ebenso seinen Platz und präsentiert sich selbstverständlich übermäßig kitschig.
Ähnlich lausig ist die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere. Die meisten haben keinerlei Profil spendiert bekommen, die wenigen anderen, um die sich die Handlung kreist, bleiben oberflächlich und seelenlos. Dazu kommt ein auf den Darsteller Jay Baruchel zugeschnittener Slapstick-Humor, der nur in den seltensten Fällen zündet, stattdessen eher nervig oder albern wirkt. "Duell der Magier" bietet in dieser Richtung nur wenig für das erwachsene Publikum.
Besonders zu Beginn legt "Duell der Magier" ein enormes Tempo vor, was sich mit zunehmender Laufzeit leider schmälert. Hier fällt besonders auf, dass die Effektspezialisten für eine ordentliche Optik sorgen. Im Vordergrund stehen viele Licht- und Blitzeffekte, die den Film in die sattesten Farben tauchen und von Morphingeffekten flankiert werden, die von Treibsandteppichen bis zu sich verwandelnden Nobelkarossen reichen und richtig edel daherkommen. Auch Ungetiere wie Drachen wuchten sich durch die Kulissen und sorgen für eine ordentliche digitale Zerstörung.
Besonders amüsant ist eine Sequenz, die dem Zeichentrickfilm "Fantasia" nachempfunden wurde. Wie bei Micky tanzen hier die Schwämme und Besen munter vor sich hin und erzeugen ein vorbildliches Chaos. Überschwemmung inklusive. Das Finale ist dagegen leider recht einfallslos ausgefallen.
Das noch unverbrauchte Gesicht von Jay Baruchel ("Million Dollar Baby", "Zu scharf um wahr zu sein") mag zwar seinen Reiz haben, die etwas eigenwillige und stets humoristische Umsetzung seines gespielten Charakters passt jedoch nicht in das teils düstere Szenario. Nicolas Cage ("The Rock", "Kick-Ass") und insbesondere Alfred Molina ("Spider-Man 2", "Luther") als eleganter, süffisanter Gegenspieler, spielen routiniert, werden jedoch nicht über die Maßen gefordert.
Die Möglichkeiten von Monica Bellucci ("Shoot 'Em Up", "Die Passion Christi") sowie Alice Krige ("Star Trek - Der erste Kontakt") bleiben bei ihren nur sehr kurzen Auftritten ungenutzt, während Teresa Palmer ("Bedtime Stories") nur einen geringen Niedlichkeitsfaktor einbringt. Die weiblichen Darsteller dienen hier eindeutig nur als visuelle Auflockerung.
"Duell der Magier" ist ein effektvoller, schneller und überaus kurzweiliger Film, der mit zunehmender Laufzeit jedoch immer mehr an Tempo einbüßt. Ein typischer Bruckheimer Blockbuster eben, mit oberflächlichen Charakteren, flacher Handlung, zu lockerem Humor, bombastischer Inszenierung und optischer Blendung. Der neuzeitliche Fantasyfilm mag zwar besser sein als das zu glatte "Prince of Persia", von Bruckheimer's einstigen enorm emotionsgeladenen Momenten ist aber nach wie vor nichts sichtbar. Solange die Produktionshäuser Disney und Bruckheimer zusammenarbeiten, wird sich da wohl auch nichts ändern.
6 / 10