Archäologe Jack Wilder erhält aus einem uralten Orakel der Inkas zufällig Hinweise auf den Standort von El Dorado, der sagenumwobenen Stadt aus Gold. Er begibt sich auf eine lange Reise in die Mitte Perus. Seine Expedition wird zur tödlichen Jagd, als er vom mysteriösen Söldner Sam Grissom verfolgt wird und in die Hände der korrupten peruanischen Armee gerät. Bei seiner Rettung kommt es zu einem unerwarteten Wiedertreffen mit seiner Ex-Geliebten Maria. Gemeinsam gehen sie nun den Hinweisen des alten Inka-Orakels nach und müssen auf ihrem Weg durch den tiefen Dschungel der peruanischen Anden abenteuerliche Fallen umgehen und heilige Flüche, die den Schatz behüten sollen, abwehren.
Regisseur Terry Cunningham muß ja ein großer Indiana Jones Fan sein, denn alle seine letzten Arbeiten klauen ziemlich offensichtlich beim Branchenführer, sei es jetzt der TV El Dorado Zweiteiler oder die vorherige Jack Hunter Trilogie beackern alle das gleiche Thema, Archäologe spürt alte Schätze auf und da es mit ein paar alten Tonscherben ja nicht getan ist muß hier schon mindesten die legendäre Inka Stadt aus purem Gold als Objekt der Begierde herhalten.
Der Ablauf solcher TV Filme im Abenteuer Sektor ist auch immer der gleiche: smarter, harter aber auch zarter Archäologe muß zusammen mit seiner Ex (na, wohin das wohl wieder führen könnte) und einem Comic Relief Sidekick von Hinweis zu Hinweis hangeln, Rätsel entschlüsseln, Spuren finden usw, während hinter ihnen schwer bewaffnete Bösewichte herhecheln und auf mächtig evil machen. Einen Ehrenpunkt für die etwas andere Motivation der Fiesenabteilung, sie wollen nämlich gar nicht das Gold für sich haben, sondern die Stadt zerstören, um zu verhindern das der Goldpreis, wie in Goldfinger, nach dem Fund ins Bodenlose fällt Dafür gibts grad im ersten Film des Zweiteilers einige schöne Aufnahmen aus Peru und dem Dschungel (der aber in einigen Szenen etwas zu sauber und ordentlich wirkt und manchmal marschieren die Protagonisten auf einem richtigen Weg, obwohl die Zivilisation angeblich ewig weit weg ist).
Der Film hat zwar einige Leerlaufszenen zu bieten, ist von der Grundstruktur recht flüssig unterwegs. Dazu wird alles geboten, was man so in Abenteuerfilmen so braucht, bemalte Indios, die die Helden zwischenzeitlich sogar gefangen nehmen, ein Kanu das auf einen Wasserfall zurast, eine verlorene unterirdische Stadt, Gut und Böse im Kampf um Artefakte, Verfolgungsjagden durch unwegsames Gelände (naja so unwegsam der botanische Garten um die Ecke eben so ist). Das der Zweiteiler nicht so wirklich viel gekostet hat, vermag Cunningham recht gut zu kaschieren, man wird El Dorado sich nicht mit einem Kinofilm verwechseln und die Innensets sehen nun wirklich nach Studioaufnahme aus, aber aus den vorgegebenen Mitteln wurde wohl das Beste rausgeholt. Was für ein Glück das die vielen Inka Todesfallen auch nach Jahrhunderten noch tadellos funktionieren, sonst hätte man die doch glatt noch nachbauen müssen.
Kritik gibts wie immer an der CGI, die auch in guter Form hier Mangelware ist, die Explosionen und lebenden Statuen lassen auf Videospiel als auf Glaubwürdigkeit schließen. Die Actionelemente hat man auch schon besser gesehen, meist sind sie hier wirklich fernab jeglichen Realismusses besonders beim Luftkampf im ersten Teil und auch die Shootouts sehen sehr seltsam aus. Entweder hab ich da ne verkürzte Fernsehfassung gesehen, aber wenn zwei kleine Armeen mit Maschinengewehren aufeinander wild ballernd losgehen und kein sichtbarer Treffer gelandet wird, ist das seltsam, dasselbe gilt für den Überfall auf das Indiodorf, am Ende liegen zwar Leichen auf den Boden, aber keinerlei Einschüsse sind zu sehen, naja vielleicht haben die Statisten auch einfach nur ihre Siesta gemacht und sich von den aktiven Kollegen nicht stören lassen.
Die Darsteller kann man soweit auch durchwinken, Luke Goss scheint Spaß an seiner Rölle als Oberschurke gehabt zu haben, jedenfalls bleibt seine Performance noch am längsten in Erinnerung. Klar das auch El Dorado seinem Spielberg Vorbild nicht mal den Hut abstauben und die Peitsche einfetten dürfte, aber für ein TV Zweiteiler geht das hier noch einigermaßen. Wenns, wie bei mir, mal an einem langweiligen Sonntag in der Glotz läuft, kann man ruhig mal reinschauen, wenn man Abenteuerfilme mag.
6/10