Pferdestärken, Pacingprobleme, Spacenazis & Nitrofressen
Das „Redline“ ist das berühmteste und schnellste Rennen der Galaxis, die höchste Klasse an Beschleunigung, Speed und Wahnsinn. Und wir folgen dem letzten Qualifikanten, einem Außenseiter und seinem Team, durch dieses gefährliche Rennen zwischen bizarren Konkurrenten, fremder Vegetation, politischen Diktaturen von oben und sogar… Kaijus?!
Bleifussoverkill mit Style
Die ersten fünfzehn Minuten von „Redline“ gehören zum Schnellsten und Aufregendsten, was der Animezirkus je hervorgebracht hat. Untermalt von feinstem Eurotechno, durchzogen von weirden Wesen, mit einem unerreichten Geschwindigkeitsgefühl und einem passiven Wordbuilding, das total neugierig macht. Da kann selbst „Speed Racer“ einpacken, da will man mehr von sehen und spüren! Danach schaltet „Redline“ leider für einen ausgiebigen Mittelteil etwas arg runter, nicht die komplette dann folgende Charakterübersicht funktioniert und fesselt. Doch wer will ihm dieses längere Durchschnaufen verübeln nach dem furiosen Beginn. Interessant, anders, speziell bleibt „Redline“ über seine gesamte Spielzeit. Unberechenbar und crazy. Er macht enorm Lust auf ein neues „F-Zero“ oder „WipeOut“ - aber da läuft man bei Nintendo und Sony glaube ich gegen geschlossene Türen wie in Takeshis Castle. Schande über euer Haupt! Und im Finale dreht „Redline“ das Rad auch nochmal voll durch und teils sogar drüber - um dann stilecht zu verglühen, plötzlich und fast poetisch, wie eine Sternschnuppe im All…
Fazit: überdreht, schnell, stylisch, treibend. Auf den Spuren von „Speed Racer“?! „Redline“ überschreitet definitiv im vorderen Animedrittel die Ziellinie - selbst wenn sein Mittelteil überraschend oft das Gaspedal sucht!