Review

"When I saw the original, I did like the fact that he (Bronson) was crumbling as a character. I thought that was really interesting, and it made it more attractive to me. It was only when I saw Jason doing it that I realized that it wasn't going to work because you weren't going to believe that he had any vulnerability. The only vulnerability that he had was letting his guard down and letting this apprentice in; and he made that mistake and that's when everything went wrong and he had to clear that mess up and get hack to business. So, that was one of the things that I thought I was going to keep, but the actor showed me in the performance that that was not going to work. The other things that were kept from the original are cosmetic really, like his lifestyle is solitary, he likes music, the sort of the visual icons."

"You know, I'm actually quite a classical filmmaker. You know, I grew up on big storytelling, Kubrick movies, though I suppose Kubrick was a little bit ambiguous. I actually like kind of classic storytelling and I was never one of those that wanted to make a film because it was cool for my friends. It was more about wanting to make a very moving story, or a very funny story, or whatever you want to manipulate the audience into... I'm quite classical. I started at the BBC with Dickens drama and then Mike Lee improvised drama, and things like that. So, I grew up on "Two Lane Blacktop" and "Medium Cool" and things like that, and when I was twelve I thought they were the coolest things in the world, but I'm not sure that I really want to make them."

~ Simon West

"Mit einer durchaus anderen Herangehensweise als letztlich angenommen und umgesetzt initiiertes Projekt, welches mehrere Jahre in der Hölle der Warteliste schmorte, Regisseure und Darsteller wurden ausgetauscht, die Studios gewechselt, eindeutige Töne in der Personenkonstellation aufgrund von Ängsten vor der Annahme oder Ablehnung des Publikums entfernt. Der Film wurde mainstreamtauglich gemacht, es ist neben Death Wish - Ein Mann sieht rot eine der wenigen Arbeiten vom Bronson, die ein Remake mit einem aktuellen Actionstar erfahren haben, dort von Bruce Willis, hier mit Jason Statham, beide Werke haben mehr oder minder ihre Daseinsberechtigung, aber keine Wirkung wie die Originale, keine Nachhaltigkeit, kein besonderes Exemplar, keinen Raum für Interpretationen. Ein neues Team war hier bereit, das Genre einmal kurz zu revolutionieren, insgesamt sechs Zusammmenarbeiten zwischen Bronson und Michael Winner, hier nach Chatos Land (1972) und vor Ein Mann geht über Leichen (1973), die Kooperationen sollten noch gut ein Jahrzehnt anhalten."

~ Einleitung zu Kalter Hauch (1972)

Seit 2009 von den ursprünglichen Produzenten Irwin Winkler und Robert Chartoff angedachtes Remake des Bronson/Winner - Filmes von gut vier Jahrzehnten zuvor, weiterhin im mancherlei Dingen abgeschwächt, andere Stärken nutzend, die erste Zusammenarbeit von Simon West und Jason Statham vor The Expendables 2 (2012) und dem ebenfalls als Remake (oder Neuverfilmung) dastehenden Wild Card (2017) auch. Während letzter kein Erfolg war, zogen die anderen Beiden durchaus die Zuschauer in die Kinos und erhielten deswegen auch jeweils eine Fortsetzung, beide Sequels sind schlechter, auch wenn Mechanic: Resurrection (2016) trotz gleichem Budget von 40 Mio. USD tatsächlich erfolgreicher war, und zwar deutlich, Wunder geschehen immer wieder:

Die Geschichte handelt von Arthur Bishop [ Jason Statham ], einem Top-Attentäter, der nach ersten und berechtigten Zögern Steve McKenna [ Ben Foster ] unter seine Fittiche nimmt, den skrupellosen und ehrgeizigen Sohn von Harry McKenna [ Donald Sutherland ], dem ehemaligen Chef der Geheimorganisation, für die Bishop arbeitet.

Die Produktionsfirmen selber täuschen nicht gerade größeres vor und an, eher einen DtV-Heuler, das ist es nicht, es wird auch gleich in die sonnendurchflutete Gewalt gegangen, ein Gangsterboss mit seinen Prügelknaben, den Leibwächtern, den Schergen im Einsatz, der Mord im Pool, straff die Schnitte, ein erster Auftrag erledigt, die Flucht eher waghalsig, keine langwierige Beobachtung, über den 'Unfall' lässt sich streiten, es geht um andere Dinge hier, um Action. Mit Voice Over wird hier gearbeitet, Sachen erklärt, die das Original nicht nötig hatte, eine Modernisierung für die nächste Generation hier. Viele Orts- und Bewegungswechsel, der Auftraggeber von einer Prominenz gespielt, der Sohn wird früher erwähnt, das Leben des Auftragskillers vorgestellt, eine Sexszene, auch er zählt dafür, hier aber kein Coming-out später, bloß keine Verbindlichkeiten, und es wird eher kompliziert. Nicht komplexer, strikter, direkter.

Die Details werden geklärt, genauso wie zuvor das Voice Over, es wird die Handlung ausgebreitet, ausgesprochen, damit man ihr folgen kann, die Zusammenhänge und Zusammenarbeit erfährt. Die entscheidende Tat ist gänzlich anders gehalten, eine Manipulation, ein Trick vor dem Tode, keine Meisterleistung, ein inszenatorischer Kniff. Der Vater gegangen, der Sohn kommt in das Spiel, man kennt bereits einander, auf dem Friedhof nicht das erste Treffen, eine Einladung nach Hause ausgesprochen, man spricht über das Leben und das Sterben, der Verlust härter genommen, eine erste Abwehr, eine Aggression, eine Hilfe, die Partnerschaft beginnt. Dabei werden durchaus Neuheiten entwickelt und eingespeist, eine andere Herangehensweise, prägnante Szenen weggelassen, auch Verstörendes beseitigt, mehr Mainstream-lässig zuweilen, dann wieder die Identifikation weggelassen, die 'Schwächen', dafür Werbebilder und eine späte Entdeckung und Entwicklung verbreitet, und eine Schuld eingefordert, dort aus anderen Gründen motiviert, mit anderen Träumen, mit einer wachsenden Gleichberechtigung auch, hier mehr Protegé und Mentor, man weiß über den jeweils anderen Bescheid, die ersten glorreichen Zeitlupen bei Schießübungen im Wald, Holz und Metall und Kunststoff zersplittert.

Die innere Spannung weicht der äußeren, Kontakte in der Unterwelt geknüpft und beseitigt, ansonsten wird sich gegenseitig der Männlichkeit bewiesen vor allem von Stathams Seite aus, das gewohnte Spiel, das übliche Prozedere, Homosexualität als Falle für ungebetene Konkurrenz hier, als Honigfalle für einen 'Pädophilen', Fosters Job, sein Eintritt ins Milieu, bisher nur zugesehen, diesmal aktiv, “You want me to kill him, not rape him, right?“ Foster macht sein Spiel auf eigene Art und Weise, er war später noch auffälliger, meist als Antagonist auch, er probiert hier die Nachahmung vom Lehrer, die Stunts einer Prügelei grob und effektiv, ein Kampf ums Überleben, eine Art Beweisführung, eigentlich unnötig und übertrieben, ein eigenes Denken, ein Bewahren der Unabhängigkeit, später wieder das Beweisen der (sexuellen) Männlichkeit, anderen Frauen gegenüber, von beiden Hit Men, mit die Priorität hier. Optisch ist es dabei durchaus gelungen, ein eher düsterer, grauer, aber kräftiger Ton, einige Blessuren, einigen Luxus gezeigt und geboten, die Konzentration auf die Hauptfiguren bleibt, von der Provinz auch mal Chicago gewechselt, dort die Wolkenkratzerszene, der Akt auf dem Hochhaus, das Postermotiv, das einzige, was dem Nachfolger ähnelt; Ziel der ersten größeren Actionszene auch, dicke Einschusslöcher in den Wänden, laute Shootouts in den Zwischenräumen und dem Häuserdach, je nachdem, wo man sich gerade befindet und versucht, den Kugeln auszuweichen, schneller oder behänder zu sein. Statham bekommt später noch seinen Nahkampf in einer Beengung, die Effekte hier (inklusive Autokollisionen, Einsätzen von Reisebussen als Hindernisse und anderen fahrbaren Rammböcken, sowie Explosionen) insgesamt überzeugend gehalten, mit Brutalität wird auch nicht gegeizt, als Showdown ein Massaker auf den Straßen, das Mündungsfeuer beidseitig.











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