Review
von Leimbacher-Mario
Muscles & Dungeons
Nach dem bahnbrechenden Erfolg von „Conan The Barbarian“ warteten Di Laurentis und Co. nicht allzu lange mit einer Fortsetzung. Die vor allem italienischen und auch internationalen Kopien standen nämlich schon in den Bahnhofskinos der Welt und starteten gut durch. Schwarzenegger war sogar an einen langjährigen Sieben(!)-Filme-Vertrag gebunden, wodurch es noch zu extremen Streitigkeiten kommen sollte, was „Conan The Destroyer“ aber noch nicht die muskelbepackten Beine wegziehen konnte. Größer, lauter, besser sollte das nächste Abenteuer des legendären Kriegers werden, denn nun muss er mit einer schlagkräftigen Gruppe an Freunden und Kämpfern eine Prinzessin und ein legendäres Artefakt finden…
Das „Conan“-Sequel ist etwas familienfreundlicher und heller als sein grimmigeres, besseres Original. Was aber nicht heißt, dass ich diese Truppensause null feiere. Der Zuwachs in der Truppe rund um Conan sorgt für Farbe und Abwechslung, hat auch durchaus große Namen und Charismas am Start. Allein Grace Jones ist eine Amazone und Augenweide. Leider bleiben die Charakterisierungen aller Gruppenmitglieder peripher. Außerdem ist das Budget gefühlt noch etwas größer, die Bilder sauberer, die Setpieces, Effekte und Kreaturen beeindruckender. Es gibt immer etwas zu sehen, meist was zu bestaunen. In den besten Momenten werden Erinnerungen an sowas wie „Jason & die Argonauten“ wach. Arnie hat mehr Lines und Selbstvertrauen in seiner Rolle. Den Wechsel der Location von Spanien nach Mexiko merkt man kaum. Und es gibt auch hier durchaus noch ein paar brutale Einschläge und Enthauptungen. Der (hier etwas pompösere) Conan-Score verleiht mir immer wieder Gänsehaut und pusht mich heldenhaft auf. Alles erinnert manchmal an spätere Videospiele a la „Diablo“ oder „Baldur's Gate“. Deswegen lasse ich die piepsegale Story, die abgerundeteren Kanten und den routinierteren, harmloseren Ansatz auch noch durchgehen. Teil 2 bleibt aber eben alles andere als ewig hängen und wirkt ein ganzes Stück beliebiger.
Fazit: zwar nicht ganz so mächtig wie sein Vorgänger, aber jetzt auch keine Meilen davon entfernt. Etwas leichter, etwas breiter gebaut und aufgestellt, etwas kindlicher und abenteuerlustiger. Brave Barbarei.