Review

Maggie (Leslie Easterbrook) ermordet im Affekt ihren Ehemann Hank (Kane Hodder) und lässt seine Leiche verschwinden. Ihren vier Kindern erzählt sie, dass er mit einer neuen, großen Liebe auf und davon ist und so ist Maggie mit der Erziehung der vier Kinder auf sich alleine gestellt. Sie erbaut  eine nach außen glücklich erscheinende Familienidylle, die in Wirklichkeit jedoch von Angst und Schmerz geprägt ist. Getrieben von der gestörten religiösen Überzeugung und ungefähr drei Liter zuviel Schnaps am Tag, fängt sie an, ihre Kinder unvorstellbar zu misshandeln. Dem sadistischen Wahnsinn der eigenen Mutter hilflos ausgeliefert, beginnt für die Kinder ein unvorstellbarer Leidensweg...

Der Filmtitel ähnelt natürlich sehr dem schwer verdaulichen Film " An American Crime" aus dem Jahr 2007 (der zugegebenerweise auch schweinegut war) und ich bekomme auch das Gefühl nicht weg, dass man indirekt natürlich auf das große Geld abzielt mit dem Namen. Durchaus kann man den Titel so stehen lassen, beide Streifen haben das gleiche Thema. Nur in einem unterscheiden sie sich. Der 2007er ging wirklich unter die Haut und empörte mich und dieser Furz hier ist natürlich auch ein heikles Thema, dennoch strunzdoof abgefilmt und ehrlich, nach der letzten Woche mit der Selbstvergewaltigung durch drei Asylum-Filme musste ich zweimal schauen, ob dieser Film nicht auch von dieser  Schmiede stammt.

Zum Erfreulichen: Leslie Easterbrook (bekannt durch die "Police Academy-Reihe") spielt die Mutter mit der Psychose einwandfrei. Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut, dass sie so eine Rolle spielen kann.
 Hier und da wird auch auf schockierende Szenen gesetzt (wobei die Kamera meistens nicht voll draufhält) und dennoch lässt mich die ganze Chose einfach kalt.

Warum das so ist, hat mehrere Gründe, angefangen durch eine nicht sonderlich gelungene Synchro und der Kundenverarsche, dass man mit "Kane Hodder" wirbt, der aber nach zwei Minuten ins Gras beißen darf, kommt ein richtig großer Brocken, der die Bewertung in tiefste Abgründe reißt. Das ist ganz einfach: Auch wenn es im Vorspann heißt "Nach einer wahren Geschichte" blabla kauf ich den Schmonsens zu keiner Zeit was ab. Gehen wir wieder kurz zum Vorbild "An American Crime". Da war die Handlung so was von nachvollziehbar, dass ich zu keiner Zeit es auch nur im Traum gewagt hätte, an dem Realismusgehalt zu zweifeln. Bei "Another American Crime" ist es genau andersrum. Die Kinder verhalten sich, sorry wenn ich das so sagen muss, absolut dumm und lassen alles über sich ergehen, anstatt wegzulaufen, die Mutter im Schlaf umzubringen oder das Haus in die Luft zu sprengen. Von den vier Kindern scheint der Sohnemann auch einen gewaltig an der Klatsche zu haben, was man anfangs nicht so mitbekommt, sondern erst später erfährt. Kurzum: Ich komme mir vor, als hätte man die Addams Family mit Rob Zombies "Haus der 1000 Leichen" in den Mixer geschmissen. Es wirkt alles so banal, die Kinder bekommen soviel Laufzeit, wie sie brauchen, damit der Film seine "Wirkung" entfalten kann, natürlich wird auch mal weggerannt, aber dann ist eh schon alles zu spät. Und es gibt auch noch weitere Nebencharaktere, die sich nicht besser anstellen...

Keine Ahnung, ob diese Geschichte wirklich real war/ist, also wenn E.T. noch ins seitliche Hausfenster geschaut hätte, hätte ich mich nicht gewundert, es hätte einfach wundervoll zu den Figuren gepasst, die zu jeder Zeit unlogisch handeln.

In meinen Augen ist "Another American Crime" ein missglückter Versuch, ein weiteres Missbrauchsdrama darzustellen. Mich hat er über die ganze Laufzeit einfach nur gelangweilt.

3/10

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