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Unter den Ruinen der historischen Grabstätte Stonehenge existiert eine altertümliche Mechanik, welche unterirdische Pyramiden in den USA in aktive Vulkane verwandeln kann. Als der vom Weltuntergang besessene Wissenschaftler Lesham sie auslöst scheint die Apokalypse gekommen zu sein. Einzig der verkannte Wissenschaftler Jacob hat eine Theorie, doch diese nimmt niemand erst. So macht er sich alleine auf, um die Welt zu retten.

Irgendwie bleib ich immer bei Filmen des SyFy Channels hängen, sie haben alle so schön spektakuläre Titel und die Inhaltsangaben klingen wie der nächste Megablockbuster schlechthin. Der Inhalt selbst spricht dann ja meist eine ganz ander Sprache. Hier mal der Text von der deutschen SyFy Homepage:

Wenn sich die Monolithen von Stonehenge plötzlich wie von Geisterhand bewegen, Menschen von Energieblitzen atomisiert werden und die Welt im totalen Chaos versinkt, dann trumpft Regisseur Paul Ziller ("Yeti - Das Schneemonster", "Stargate: Atlantis") wieder auf. Mit einer innovativen Idee und seiner gewohnt spannenden Inszenierung liefert er mit "Stonehenge Apokalypse - Die letzten Tage der Erde" einen Katastrophenknaller der Extraklasse.

Ich hoffe zumindest das der Autor dieser Zeilen sich anschließend ein oder zwei Jahre in die Ecke gestellt und ganz doll geschämt hat, denn was Stonehenge Apocalypse bietet erreicht noch nicht mal den sonstigen Standard des Senders (so niedrig er auch ist). Wie üblich gelten die Faktoren schmales Budget, farblose Darsteller (deren Namen ich noch nie gehört habe, aber aus irgendwelchen Serienhits kommen sollen) und eine Story die den Rand des Wahnsinns längst hinter sich gelassen hat. An all das gewöhnt man sich im Laufe der Zeit und ab und an ist ja sogar auch mal ein guter Film dabei und mit Haus und Hof Regisseur Paul Ziller hab ich bisher noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht.
Hier wird mal wieder das gute alte Weltuntergangsszenario hinterm Schrank hervorgeholt und mit einer Story versehen, die jedem verstandorientierten Menschen die Hirnzellen schmelzen läßt. Ich hoffe ich kann sie noch einigermaßen wiedergeben, denn irgendwann hat sich mein Unterbewußtsein geweigert, aus dem präsentierten pseudowissenschaftlichen Dummfug noch irgendeinen Sinn zu erkennen, zumal sich die Charaktere stets in hochtrabenen Fachchinesisch unterhalten, schlimmer als in allen Star Trek Serien zusammengenommen.
Ich versuche mal zusammenzufassen, irgendein Egghead findet in Maine einen Zugang zu einer unterirdischen Kammer, die sich als vergrabene Pyramide mit original altägyptischen Hyroglyphen herausstellt. Dadurch das es in New England anfängt zu rumpeln, macht es ein paar tausend Kilometer weiter in ye olde England das Gleiche. Dadurch stellt sich heraus das Stonehenge nix anderes ist als eine alte Maschine, die die Erde durch terraforming zu vernichten versucht, aber netterweise den Menschen noch einen freundlichen 37 Stunden Countdown auf die Bildschirme zaubert (wie auch immer das funktionieren soll). Durch elektomagnetische Verbindungen explodieren dann schonmal die Pyramiden in Gizeh und Maya Gegenstücke in Yukatan und ein Vulkan löscht in einem Nebensatz mal eben Indonesien aus. Also wer sich sowas ausdenkt, sollte mal seinen Dealer wechseln, aber da Ziller auch das Drehbuch mitverbockt hat, muß man ihm wohl die Hauptschuld an diesem Werk geben.
Dazu gibts noch langweile Helden ohne Ecken und Kanten, kaum Action und viel Geschwafel. Gen Showdown erreicht das Chaos dann seinen Abschluß als sich plötzlich Weltuntergangsjünger zu einem Kult zusammengeschlossen haben, die den Haustürschlüssel von Stonehenge verstecken wollen und das sture Militär steht ständig kurz vor der Ejakulation, denn für die Atombombe wurde grünes Licht gegeben.
Also wer diesen Stonehenge Apocalypse gesehen hat braucht keine Apokalypse mehr fürchten, gleich welcher Art. Der Film versagt in so ziemlich allen Punkten, die für Unterhaltung zuständig sind. Maximal interessant für Geologie- oder Physikstudenten, die sich aufgrund der dargebotenen wissenschaftlichen Schwachmatigkeiten vermutlich vor Lachen wegschmeißen.
2/10

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