Ich nahm mir mal wieder Zeit einen schönen Psychothriller anzuschauen. Dieser sollte Silence von 2002 sein. Ein schöner Psychothriller? Naja, schön wärs gewesen. Ich meine Silence ist nicht schlecht, es gibt schlimmere Filme, viel viel schlimmere Filme, aber ich habe auch schon spannendere Thriller gesehen. Es kann ja auch nicht jeder Psychothriller so spannend sein wie Schweigen der Lämmer oder Sieben. Für mich ist Silence jedenfalls eine durchschnittliche Angelegenheit.
Die Darsteller agieren durchweg solide. Da hab ich auch gar nichts zu meckern. Soweit ich das sehe sind sie auch fast alle ziemlich unbekannt, bis auf 2 Ausnahmen. Die Hauptrolle hat Kristy Swanson. Die haben wir zum Beispiel schon in Highway Heat an der Seite von Charlie Sheen gesehen. Dann gibt es hier noch Candyman Tony Todd zu sehen. Seit Platoon und Tom Savinis Remake von Night of the living Dead in dem er die Hauptrolle hatte ist er ja auch ein durchaus gefragter Schauspieler. Eine Hauptrolle hat er hier nicht, aber er hat eine Rolle. Die anderen Darsteler sind aber alle unbekannt, und dafür agieren sie gar nicht mal so schlecht. Schauspielerisch ist Silence ganz gut. Die deutsche Synchro vom ZDF ist auch in Ordnung.
Das Problem bei Silence sind auch nicht die Darsteller, es ist der Spannungsbogen. Man darf den ganzen Film über einem Inspektor bei der Jagd nach einem Psychopathen zusehen, wo bei ihm ein kleines Mädchen hilft. Aus meiner Sicht ist Silence mehr so eine Art Krimi und Drama. Die Ermittlungen unseres Detectives sind zwar auch nicht so richtig langweilig anzuschauen, aber spannend wurden sie definitiv auch nicht inzeniert. Silence sollte ein Psychothriller sein und ohne Spannung funktioniert das Ganze nun mal nicht so wie es eigentlich sollte. Der Film kommt nie so richtig in Schwung. Man hofft darauf, dass der Regisseur uns jetzt noch was spannendes serviert, tut er aber nicht. Immer wenn unser Psychopath loszieht und mordet, denkt man jetzt müsste es aber eigentlich kommen, aber leider passiert dann doch nichts. Die Szenen sind doch eher lahm und meist auch zienmlich kurz geworden. Das Ende ist dann auch ziemlich unspektakulär geworden und Spannung kommt da auch nicht auf.
Die Inzenierung an sich ist ganz ordentlich, nur leider fehlt die Spannung an sich praktisch komplett und die Story ist auch nicht besonders innovativ oder spannend. Der Handlungsstrang ist ok, wenn da nicht, ich sage es nochmal, man die Spannung missen würde. Ein Thriller kann in jeder Beziehung gut oder ok sein, so wie dieser, wenn aber Spannung nicht aufkommt, dann ist er höchstens noch guter Durchschnitt. Für guten Durchschnitt reicht es hier nicht, aber für Durchschnitt. Wie gesagt, der Film an sich ist nicht schlecht, er ist aber definitiv unspannend. Optisch macht der Film auch nicht so viel her. Er konzentriert sich ganz auf seine Akteure und die Handlung. Akteure und Handlung sind ja ok, für einen guten Psychothriller reicht das aber bei weitem nicht. Da muss Spannung her und die fehlt hier.
Fazit: Daraus hätte man mehr machen können. Man verschenkt hier viel gutes Potential. Die Inzenierung ist solide, die Darsteller gut, die Story zwar nicht besonders innovativ, aber auch ok. Wenn der Regisseur nur ab und zu einbisschen was spannendes eingebaut hätte hätte dieser Film richtig was werden können, hat er aber nicht. So ist Silence zwar handwerklich ganz gut geworden, aber spannungsmäßig ist das nix. Für mich gerade noch ein Druchschnittsfilm.